Makler müssen Angst vor neuen Medien verlieren

Ein modernes Maklerunternehmen muss sich den neuen Medien aufgeschlossen zeigen, war das Credo des Trendtags "Neue Medien", der am 29. November 2011 in Dortmund stattfand. Der Trendtag wurde von der Deutschen Makler-Akademie in Kooperation mit dem Versicherungsmagazin veranstaltet und fand in den Räumen des Volkswohl Bundes statt. Praxistipps gab es von Referent Dirk Magnutzki (Bild), selbst Versicherungsmakler aus Duisburg und seit 1996 in den neuen Medien unterwegs.

Die spannendste Frage des Seminars wurde kurz vor Ende von einem der etwa 40 anwesenden Versicherungsmakler gestellt: "Kommt bei dem Engagement im Internet und in den sozialen Netzwerken auch etwas raus?" Hier antwortete Magnutzki, dass man hier keinen "Euro-Mechanismus" habe. Aber er könne feststellen, dass er seit seinem Engagement in den sozialen Netzwerken wir Facebook, Xing oder Twitter immer häufigere Anfragen von potenziellen Kunden aus dem gesamten Bundesgebiet bekomme. So gab es in den letzten drei Monaten etwa 20 bis 25 solcher Anfragen in seinem Maklerunternehmen.

Makler zu kritisch
Kommunikationsexperte Mario Dieringer von "Echte Wortarbeit - Kommunikationsatelier 2.0" aus Frankfurt am Main zeigte sich erstaunt darüber, wie wenig Versicherungsmakler im Netz aktiv sind. Nach Ergebnissen einer Umfrage seien 84 Prozent der Makler der Meinung, dass die Wirkung sozialer Netzwerke geschäftsschädigend, minimal oder gleich null sei. Dabei könne man hier als Vermittler die Berechtigung des Berufsstandes deutlich machen. Man könne neue Kontakte knüpfen, einen einfachen Austausch mit Kunden haben und somit auch in der Bestandskundenpflege ohne großen Aufwand und Geld aktiv sein.

"Eine eigene Website ist das wichtigste Aushängeschild des Maklers", machte Michael Jeinsen von der kommunikate GmbH, Liederbach, deutlich. Jeinsen muss es wissen, denn er ist auch selbst Versicherungsmakler mit Schwerpunkt Apotheken. Sein Credo: Nicht alles auf die Website stellen, sondern nach dem "Bikini-Prinzip" vorgehen, das lautet: Das Wichtigste soll verhüllt bleiben. Man müsse die Hauptbotschaft des Unternehmens finden und nach vorne rücken, zum Beispiel die Spezialisierung auf eine bestimmte Zielgruppe.

Vorsicht vor der Übernahme von Artikeln
Rechtsanwalt Dr. André Kempf von der Allianz Lebensversicherungs AG nahm sich der juristischen Aspekte der neuen Medien an. Eine E-Mail zum Beispiel sei wie ein Geschäftsbrief zu bewerten und müsse alle Pflichtangaben des Vermittlers beinhalten. Einen besonderen Tipp hatte er auch für Makler parat, die gerne interessante Zeitungsartikel einscannen und ohne Erlaubnis des betreffenden Verlags auf ihre Homepage stellen. Hier könne man wegen Urheberrechtsverletzung eine Strafe von 20.000 bis 40.000 Euro erwarten. Wer nur auf den Artikel verlinke, zahle nur etwa die Hälfte. Alleine die Titelzeile eines Artikels unterliege dem Urheberschutz. Davor sei dringend zu warnen.

Autor(en): Bernhard Rudolf

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