Weniger Courtage, wenn der Service stimmt

Lediglich 12 Prozent der Versicherungsmakler erwarten laut einer Befragung der Schutzvereinigung deutscher Vermittler von Versicherungen und anderen Finanzdienstleistungen e. V. (SdV) von einem Maklerpool eine höhere Courtage als bei einer Direktanbindung. 26 Prozent der Befragten wären sogar mit einer geringeren Vergütung einverstanden, wenn "der Service stimmt".

Einen besonders großen Stellenwert nimmt für die befragten Makler die rechtliche Situation ein. 87 Prozent erachten die vertragliche Absicherung der Rechte am Kunden und Bestand als besonders wichtig. 99 Prozent der Vermittler wünschen sich eine vertragliche Absicherung dieser Rechte für den Fall der Insolvenz oder der Auflösung eines Pools.

Der SdV hatte im Rahmen einer Umfrage unter dem Titel „Pools – Die Großhändler unserer Branche“ unter anderem hinterfragt, was Vermittler von einem Pool erwarten. Insgesamt wurden die Fragen von 458 Vermittlern – davon 422 Versicherungsmakler und 36 Versicherungsmehrfachvertreter – beantwortet. Mit über 3.500 Mitgliedern zählt der SdV nach eigenen Angaben zu den größten Berufsverbänden unabhängiger Versicherungsvermittler und Finanzdienstleister und ist bundesweit als deren Interessenvertreter tätig. Der 1993 gegründete Verein ist – so der SdV – eine von wirtschaftlichen und parteipolitischen Interessen unabhängige Organisation.

Unterstützung in Akquise und Beratung wichtig
Großen Wert legen die Vermittler laut Befragung außerdem auf die Unterstützung durch einen Pool: So ist für 54 Prozent der Umfrageteilnehmer die Unterstützung in der Akquise und im Beratungs-/Vermittlungsprozess (zum Beispiel mit der Bereitstellung von Analyse-, Vergleichs- und Dokumentations-Tools) besonders wichtig, 89 Prozent wünschen sich einen ständigen Online-Zugriff auf die eigenen Kunden- und Bestandsdaten, und 87 Prozent fordern die fachliche Unterstützung durch Spartenexperten des Pools.

Die Umfrage zeige laut SdV, dass Pools mehr denn je ein bedeutender Absatzkanal für die Versicherer – und inzwischen auch Assekuradeure - geworden seien. Gleichzeitig steige neben dem Anspruch auf praktische Unterstützung auch das Bewusstsein für die Rechtsverhältnisse in Bezug auf das vermittelte Geschäft bzw. den aufgebauten Bestand und die daraus erwachsenden laufenden Einnahmen der Vermittler. Besonders der über einen Pool vermittelnde Makler akzeptiere keine Rechtsnachteile in Bezug auf seine Courtageansprüche. Hier seien die Pools also klar im Vorteil, die diesbezüglich die gleiche Rechtsqualität bieten wie bei einer Direktanbindung an einen Versicherer.

Bild: © Lilo Kapp/

Autor(en): Bernhard Rudolf

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