Kunstversicherung: Unruhe um Axa Art

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Die Axa Art Versicherung könnte auf einen Image-Skandal zusteuern. Nach Informationen der "Rheinischen-Post"(RP) geht es um personenbezogene Daten aus dem Haus des Kölner Versicherers. Sie sollen zu nicht legitimierten Zwecken genutzt worden sein, wie anlässlich der Affäre um den inhaftierten Kunstberater Helge Aachenbach bekannt wurde.

So wurde anscheinend mit diesen Daten Werbung betrieben. Nach dem Bericht der Zeitung ermittelt bereits der Datenschutzbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen. Betroffen sei ein ehemaliger Mitarbeiter des Kölner Versicherers. Eine Anfrage von "Versicherungsmagazin" zu den Vorwürfen beantwortete der frühere Axa-Mitarbeiter bisher nicht. Gegenüber der RP erklärte er, dass er keine Daten "unbefugt entwendet" habe. Laut der Axa-Versicherung verließ der Mitarbeiter das Unternehmen zum 30. Juni 2011. Zuletzt war er bei der Axa Art Versicherung AG als Managing Director für die deutschsprachigen Länder verantwortlich.

Axa will Verstöße "konsequent verfolgen"
Der Versicherer habe mit seinem Mitarbeiter, die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Datenschutz- und Verschwiegenheitsvereinbarungen getroffen. Sie betreffen sowohl die aktive Zeit der Berufsausübung, als auch die Zeit nach seinem Ausscheiden. Verstöße will die Axa "konsequent verfolgen". Zu den aktuellen Vorwürfen möchte der Versicherer aber derzeit keine Stellung nehmen. Aktuell gebe es gegen die Axa Versicherung keinerlei behördliche Ermittlungen.

Nach Aussagen von Versicherungsmaklern, die sich in der recht kleinen Szene der Kunstversicherungen gut auskennen, soll es schon in der Vergangenheit Probleme bei der Axa Art gegeben haben, die dazu führten, dass Sammler und Museen schlagartig zu anderen Versicherern umgedeckt wurden. Derzeit liegen die jährlichen Beitragseinnahmen der Axa Art bei rund 150 Millionen Euro weltweit.

Besondere Expertise der Versicherungsmakler
Neben der Axa sind auch Allianz, die Mannheimer, die Gothaer und die Nationale Suisse im Bereich der Kunstversicherungen aktiv. Trotzdem läuft nach Schätzung von Experten rund 70 Prozent des Geschäftes über Versicherungsmakler. Sie zeichnen sich oftmals durch eine besondere Expertise und Internationalität aus. So beschäftigt etwa der Versicherungsmakler Kuhn & Bülow aus Berlin länderübergreifend drei Kunsthistorikerinnen. Zudem hat das Unternehmen Niederlassungen in der Schweiz und in Russland. "Wir machen Wertgutachten, Risikoanalyse und dokumentieren für die Versicherer", erläutert Geschäftsführer Michael Kuhn.

Aktiv im Kunstversicherungsgeschäft ist zudem die Funk-Gruppe aus Hamburg, die Zilkens Fine Art Insurancebroker GmbH aus Köln, der Versicherungsmakler Schunck aus München sowie Hoesch & Partner aus Frankfurt. Worauf es in diesem speziellen Geschäft besonders ankommt dokumentiert Hoesch & Partner auf seiner Homepage. Kunst werde hier "diskret" versichert, denn der Makler gibt das Versprechen "absoluter Vertraulichkeit". Versicherer, die an dieser Stelle patzen, dürften einen baldigen Exodus ihrer Kunden erleben.

Bildquelle: (c) fotogestoeber/Fotolia

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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