Mehr Unternehmensinsolvenzen in Deutschland 2015

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Keine positiven Aussagen machen zwei Kreditversicherer zur Quote der Unternehmensinsolvenzen 2015, weltweit und in Deutschland. Im aktuellen "Economic Outlook" von Atradius prognostiziert der Kreditversicherer, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen weltweit auf einem gleichbleibend hohen Niveau bleiben werde. Die Weltwirtschaft habe 2014 mit einem unerwartet niedrigen Wachstum enttäuscht, heißt es im Bericht. Der weltweite Wachstumsrückgang sorge generell für schwierigere wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

Auch der Kreditversicherer Euler Hermes sieht die Weltwirtschaft durch geopolitische Krisen wie in der Ukraine und lahmender Konjunktur in China geschwächt. Sie gehen davon aus, dass 2015 das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland nur um 1,2 Prozent wachsen werde und die Insolvenzzahlen gleichzeitg steigen werden. Nach einem Rückgang der Insolvenzen um sechs Prozent 2014 (24.490 Fälle), würden diese im kommenden Jahr um zwei Prozent zunehmen, auf voraussichtlich 24.979 Fälle. Gründe seien die sich abschwächende Binnennachfrage und internationale Konflikte, die die Exportnation Deutschland besonders träfen.

Weltweit geht Euler Hermes von einem Rückgang der Unternehmensinsolvenzen um drei Prozent aus. Atradius weist darauf hin, dass im Euroraum die Insolvenzquote weiterhin doppelt so hoch sei wie vor der Kreditkrise 2007. In den Randstaaten der Eurozone sei die Quote im Vergleich zu 2007 mehr als 3,5-mal so hoch. In den Schwellenländern werde die Zahl der Unternehmenszusammenbrüche voraussichtlich steigen. Der Grund seien Kapitalabflüsse, niedrige Rohstoffpreise und das verlangsamte Wirtschaftswachstum der Industrieländer.

Für Russland prognostizieren die Volkswirte von Euler Hermes einen Anstieg der Insolvenzen um zehn Prozent. In China sei ein Anstieg von fünf Prozent zu erwarten.

Quelle: Atradius, Euler Hermes
Bildquelle: © Cumulus

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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