Test Pferdehalter-Haftpflichtversicherung: Die meisten Reiter zahlen viel zu viel

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Pferdehalter sollten unbedingt eine spezielle Haftpflicht für ihr Tier abschließen. Sie haften immer unbegrenzt für alle Schäden, die das Tier anrichtet. Und das Schadenpotenzial von Pferden ist sehr groß. Auf der Flucht wirft es nicht nur den Reiter ab, sondern kann Passanten schwer verletzen sowie Autos oder Gartenanlagen beschädigen. Pferde die auf der Weide stehen, verletzen fütternde Kinder immer wieder durch Bisse.

Top-Haftpflichtschutz für wenig Geld ist möglich. Ein Test zeigt, dass viele Reiter für ihren Schutz deutlich zu viel Geld zahlen. So stellt das Analysehaus Innosystems aus Inning am Ammersee fest: "Die Preisspanne am Markt beträgt 396 Prozent".

KAB auf den Spitzenplätzen
Günstige Angebote gibt es demnach schon für rund 110 Euro, während Pferdebesitzer im Extremfall sage und schreibe 420 Euro für ihren Schutz pro Jahr zahlen müssen. Die umfangreiche Marktuntersuchung "Perde-Halterhaftpflichtversicherung" hat 143 Tarife von 58 Versicherern und Konzeptentwicklern untersucht.

Sechs Tarife erfüllten nicht einmal die Mindestvoraussetzungen. Preis-Leistungssieger der untersuchten 137 Tarife ist eindeutig der Konzeptanbieter KAB. Das Unternehmen kommt gleich mit zwei Tarifen "Rundum Sorglos" (Rang 1) und "Basis" (Rang 2) in die Bestenliste der Top 10. Insgesamt erreichen 43 Tarife die Bestnote "A Stern Ster"“. Wichtige Botschaft für Vermittler: Je besser das Preis-Leistungs-Rating ist, desto mehr Versicherungsschutz bekommt der Kunde für das Geld, das er bezahlt.

Notwendig: Zehn Millionen Euro Schutz
Trotzdem sind die Analysten vom Ammersee inkonsequent. So schlagen sie selbst als maßgebliche Deckungssumme mindestens zehn Millionen Euro vor. Trotzdem können Tarife mit weniger Schutz das Höchstrating erreichen. Als wahre Testsieger sollten aber nur solche Tarife akzeptiert werden, die mindestens eine Deckung von zehn Millionen Euro aufweisen.

Unter den ersten zehn Angeboten sind das neben den Tarifen der KAB nur noch der "THV Komfort Plus" der Haftpflichtkasse Darmstadt sowie die "Tierhalterhaftpflichtversicherung" der Domcura AG (Rang 4 und 5).

Angebote die das Höchstrating erreicht haben, zeichnen sich durch folgende Produktmerkmale aus:
  • Familienangehörige im Haushalt des Versicherungsnehmers sind in ihrer Eigenschaft als Tierhalter als mitversicherte Personen definiert,
  • Sachschäden durch allmähliche Einwirkung sowie Flurschäden sind versichert,
  • die Gewässerschaden-Restrisiko-Klausel gilt explizit vereinbart,
  • eine Garantiezusicherung, wonach der vereinbarte Versicherungsumfang nicht zum Nachteil des Versicherungsnehmers von der Empfehlung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) abweicht,
  • Der Versicherungsumfang erstreckt sich außerdem auf Mietsachschäden an privat genutzten Räumen in Gebäuden, Pferdeboxen und zumindest in begrenztem Rahmen für Mietsachschäden an weiteren Immobilien wie Reithallen oder Weiden,
  • Schäden durch ungewollten oder gewollten Deckakt,
  • Öffentlich-Rechtliche Ansprüche nach dem Umweltschadensgesetz,
  • Vermögensschäden, die nicht Folge eines Sach- oder Personenschadens sind,
  • Ansprüche des Tierhüters, zumindest soweit es sich um Regressansprüche von Sozialversicherungsträgern aus Personenschaden handelt.


Die 214 Seiten umfassende "Marktanalyse Pferde-Halterhaftpflicht" kostet inklusive Mehrwertsteuer 299 Euro (info@innosystems.de).

Bildquelle: © Jörg Rautenberg/fotolia.com

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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