Todesfallvorsorge: Heikles Thema mit Geschäftschancen

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Jährlich sterben rund 850.000 Menschen in Deutschland, Männer im Schnitt mit 75, Frauen mit 82 Jahren. Über 2,6 Millionen Menschen sind pflegebedürftig, ihre Zahl wird bis 2030 auf rund 3,4 Millionen Menschen ansteigen wie das Statistik Portal Statista schätzt. Die Debatten um Sterbehilfe, Hospitzbewegung, Demenz, die Qualität von Pflegeeinrichtungen und Altenheimen haben den letzten Lebensabschnitt und dessen Ende, ins Bewusstsein der Menschen gerückt. Rund 70 Prozent der Deutschen haben im Familienkreis bereits über Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Nachlassregelung gesprochen, wie die Umfrage "Generationenverantwortung" des Forsa-Instituts im Auftrag der Monuta Versicherung zeigt. Obwohl die Mehrheit das Thema auf der Agenda hat, traf bislang nur ein Drittel Vorkehrungen für sich und seine Angehörigen.

Eigentlich sollte diese Zahl größer sein, denn eine Beerdigung kann teuer, je nach Aufwand zwischen 3.500 und 9.000 Euro, werden. Eine staatliche Vorsorge gibt es nicht mehr, seit das Sterbegeld 2004 aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gestrichen wurde. In Deutschland besteht für Angehörige eine Bestattungspflicht. Erben müssen für die Kosten aufkommen.

Nur sieben Prozent haben sich noch nie engagiert
"Mit der von uns in Auftrag gegebenen Umfrage wollten wir herausfinden, inwieweit sich Kunden für andere Menschen engagieren und welche Einstellungen sie gegenüber einer umfassenden Vorsorge für den Krankheits- und Todesfall haben", begründet Walter Capellmann, Hauptbevollmächtigter der Monuta N.V. Niederlassung Deutschland, die Befragung.

Wenn es um die Begleitung Angehöriger oder Freunde im konkreten Trauerfall geht, haben 64 Prozent der Befragten schon einmal geholfen. Weitere zwölf Prozent waren oder sind aktuell in der Hospizarbeit tätig. 45 Prozent der Befragten kümmern sich ehrenamtlich um Kinder und Jugendliche. Etwa ebenso viele haben schon einen engen Angehörigen gepflegt. Lediglich sieben Prozent aller Befragten haben sich noch nie für andere engagiert.

Zentrale Verfügungen liegen nur bei einem Drittel vor

In Bezug auf konkrete Vorkehrungen, die Menschen für den Krankheits- oder Todesfall getroffen haben, sind die Ergebnisse der aktuellen Studie ernüchternd. So gaben etwa zwei Drittel der Befragten (76 Prozent) an, im Familienkreis bereits über eine Patientenverfügung gesprochen zu haben. Fast ebenso viele (68 Prozent beziehungsweise 64 Prozent) haben sich zu Vorsorgevollmacht und Nachlassregelung/Testament ausgetauscht. Doch lediglich 32 Prozent der Umfrage-Teilnehmer haben diese zentralen Verfügungen für sich tatsächlich geregelt.

Hier bieten sich für Vermittler gute Geschäftschancen, wenn sie es schaffen, dass heikle Thema anzusprechen. "Die Ergebnisse zeigen, dass die Themen Sterben und Tod im Alltag der Menschen angekommen und allgegenwärtig sind", so Capellmann. Dennoch bestünden bei Vermittlern häufig Berührungsängste bei schwierigen Vorsorgethemen wie dem Krankheits- oder Todesfall. Gerade im direkten Kundenkontakt verlange die Beratung zu Vorsorgethemen neben einer hohen fachlichen Kompetenz auch eine sensible Ansprache und Gesprächsführung.

Wie Vermittler Sterbevorsorge taktvoll und empathisch bei ihren Kunden ansprechen können und auf was sie besonders achten müssen, thematisiert der Beitrag "Die letzte Party", der in der Oktoberausgabe von Versicherungsmagazin erscheinen wird. Abonnenten können ab Oktober den Artikel im Online-Archiv downloaden. Sie sind noch kein Abonnent?

Die Monuta Versicherung stellt Maklern und Kunden eine online Testaments-Checkliste zur Verfügung:

Für die repäsentative Umfrage "Generationenverantwortung" hat das Forsa Institut 1.001 Teilnehmer zwischen 18 und 100 Jahren im Juli 2015 unter anderem zu gegenseitigem Engagement, Pflege in der Familie sowie Vorsorge für den Krankheits- und Trauerfall befragt.

Quelle: Monuta Versicherung
Bildquelle: © Reicher /Fotolia.com

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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