NAG gegen Abschaffung des Garantiezinses

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Mit deutlicher Ablehnung hat die Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG) auf die jüngst bekannt gewordenen Pläne des Bundesfinanzministeriums zur Abschaffung der Garantieverzinsung in der deutschen Lebensversicherung reagiert. "Erneut sehen wir den Versuch eines massiven Eingriffes des Staates in die Attraktivität der deutschen Lebensversicherung", erklärt Waltraud Baier, Vorsitzende der Gewerkschaft.

Wie die Gewerkschaft erläuterte, beobachte die NAG sehr skeptisch den Trend in der Branche, sich aufgrund der lang anhaltenden Niedrigzinsphase aus klassischen Garantieprodukten zu verabschieden. Stattdessen werde vermehrt auf komplexe, nicht selten fondsbasierte Produkte im Neugeschäft umgestellt, die das Kapitalmarktrisiko vom Versicherer auf den Kunden übertragen und für Kunden oft nur schwer verständlich sind. Oder der Garantiezins, ohnehin recht mager, werde in Frage gestellt.

Modell der Lebensversicherung als Ganzes gefährdet
Damit riskiere die Branche ihr wesentliches Alleinstellungsmerkmal und betrete ein Wettbewerbsfeld, in dem viele ein solches Geschäft besser und billiger betreiben. Die lebenslang mit Zinsgarantien versehene garantierte Rentenleistung sei deshalb von besonderer Bedeutung, weil sie als einziges Anlageprodukt dem biometrischen Risiko der Langlebigkeit kollektiv begegne. Sich hiervon zu verabschieden, gefährde das Modell der deutschen Lebensversicherung als Ganzes. Derartige Steilvorlagen werden nun durch die Politik genutzt, ist die NAG überzeugt.

NAG fordert Einkommenssicherung für Vermittler
Ohnehin werden viele Vermittler mit deutlichen Einkommensrückgängen aus dem Vertrieb von Lebensversicherungen zu kämpfen haben. Denn die vom Gesetzgeber durchgesetzte Absenkung der zillmerungsfähigen Abschlusskosten von 40 auf 25 Promille werde von den Unternehmen in verschiedener Weise auf die Vermittler abgewälzt: etwa durch längere Stornohaftungszeiten oder schlichte Provisionskürzungen. Daher fordere die Gewerkschaft eine Einkommenssicherung für Vermittler, denn der Vertrieb von Lebensversicherungen bleibe eine wichtige Einkommensquelle für Versicherungsvermittler und eine wesentliche Grundlage für die Arbeitsplätze in den Vertriebseinheiten und Verwaltungen der Assekuranz.

Bildquellen: © argonav

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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