Vermittlerregister: Da waren's nur noch 233.430

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Zum Jahreswechsel ist erneut ein Rückgang bei den Versicherungsvermittlern zu verzeichnen. Auch im
Finanzanlagebereich sind die Wachstumsfantasien der Ernüchterung gewichen.


Der DIHK hat neue Zahlen zu den Vermittlerregistern veröffentlicht. Die Zahl der Versicherungsvermittler ist demnach erneut gesunken und beträgt jetzt 233.430. Das sind 6.867 weniger als ein Jahr zuvor der ein Rückgang um 2,9 Prozent.

Vor allem gebundene Vertreter scheiden aus
Wie schon seit Jahren, so sind auch diesmal wieder die erlaubnisfreien, gebundenen Vertreter am stärksten zurückgegangen. Hier verzeichnet der DIHK noch 152.928 eingetragene Vertreter, 6.429 oder vier Prozent weniger als im Vorjahr. Das sind immerhin fast 30.000 Vertreter weniger als noch zu Beginn des Jahres 2011.

Versicherungsvertreter mit Erlaubnis nach § 34d Absatz 1 GewO durch eine Industrie- und Handelskammer sind ebenfalls weiter im Rückzug. Die Statistik verzeichnet 30.142 von ihnen, das sind 458 oder 1,5 Prozent
weniger als ein Jahr zuvor. Die Statistik lässt nicht erkennen, wie viele dieser Vertreter der Ausschließlichkeit zuzurechnen sind, und wie viele Mehrfachvertreter sind, also mehrere konkurrierende Versicherer vertreten.

Rückgänge auch bei Maklern und Beratern
Gebremst ist zudem der langjährige Aufwärtstrend bei den Maklern. Die Zahl der erfassten Erlaubnisse sank binnen Jahresfrist um 127 oder 0,3 Prozent auf 46.642. Hierunter sind sowohl eigenständig am Markt agierende
Maklerbetriebe als auch selbstständige Untervermittler von Maklerfirmen zu verstehen, die ebenfalls eine Maklererlaubnis benötigen. Wie sich diese Zahlen tatsächlich aufteilen, ist aus der Statistik nicht ersichtlich.

Einen leichten Zuwachs haben die produktakzessorischen Versicherungsvermittler nach § 34d Absatz 3 GewO zu verzeichnen. Das sind Gewerbetreibende, die ein anderes Hauptgewerbe als die Versicherungsvermittlung betreiben und Versicherungen in unmittelbarer Ergänzung zu den Hauptprodukten anbieten. Gedacht ist dieser Status vor allem für Autohändler, die Autoversicherungen anbieten. Das Vermittlerregister enthält aktuell 3.293 produktakzessorische Vertreter (plus 139 oder 4,4 Prozent gegenüber 2015) beziehungsweise 133 produktakzessorische Makler (plus 8 oder 6,4 Prozent).

Die Zahl der Versicherungsberater nach § 34e GewO ist mit 292 auf das Niveau des Vorjahresbeginns gefallen, obwohl es noch ein Quartal zuvor einen neuen Höchststand von 302 Erlaubnisträgern gab. Die Honorarberater
im engeren Sinn bleiben damit weiter eine Nischenerscheinung.




Neuer Beratertypus stößt weiter auf nahezu null Interesse
Das gilt auch für die Honorar-Finanzanlagenberater nach § 34h GewO. Dieser mit großem Aufwand zum 1. August 2014 eingeführte Erlaubnistatbestand wurde von ganzen 110 Firmen gewählt. Ein Jahr zuvor waren es 65.

Auch hier überwiegen die Vermittler die reinen Berater um ein Vielfaches. 36.412 Finanzanlagenvermittler werden vom DIHK gezählt, davon 35.914 mit der Erlaubnis zur Vermittlung offener Investmentfonds, 9.610 mit derjenigen für geschlossene Fonds und 6.380 für sonstige Vermögensanlagen. Ein Jahr zuvor waren es noch 40.662 Finanzanlagenvermittler. Anfang 2015 mussten - vermutlich wegen nicht abgelegter oder bestandener Sachkundeprüfung - eine Reihe Erlaubnisse zurückgenommen werden, davon hat sich der Berufsstand bisher nicht erholt.

Die einzelnen Statistiken können auf den Seiten des Vermittlerregisters heruntergeladen werden: http://www.dihk.de/themenfelder/recht-steuern/oeffentliches-wirtschaftsrecht/versicherungsvermittlung-anlageberatung/zahlen-und-fakten

Bildquellen: © gena96 / fotolia, Matthias Beenken

Autor(en): Matthias Beenken

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