Altersvorsorge: Es hat sich ausgespart

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Die Niedrigzinsen bremsen die Bereitschaft der Deutschen, für die Altersvorsorge zu sparen: Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Erwerbstätigen will aktuell keine neuen Vorsorgeverträge mehr abschließen. Gleichzeitig nimmt die Orientierung hin zu Betongold für die private Altersvorsorge zu. Bundesweit plant mehr als jeder vierte Erwerbstätige (27 Prozent), sich eine Immobilie zur Eigennutzung oder Vermietung anzuschaffen. Dies sind Ergebnisse des "Axa Deutschland Report 2016".

Eine repäsentative Umfrage des Versicherers unter 3.3.24 Personen, jeweils 100 Erwerbstätige und 100 Ruheständler pro Bundesland, zeigt, dass die Niedrigzinsen das Vorsorgeverhalten drastisch beeinflussen. Hoffnung in der Anlagenot scheinen Immobilien zu bieten: Den Kauf einer Immobilie zur Vermietung planen Erwerbstätige häufiger als jede andere Anlageform. Nur die Anschaffung eines Eigenheims wird noch knapp häufiger bei der Vorsorge-Planung präferiert.

Sparraten viel zu niedrig
Das Thema Altersarmut rückt den Befragten langsam immer näher. Im eigenen Bekanntenkreis oder in der Nachbarschaft machen sich zunehmend Menschen über Altersarmut Gedanken, sagen 59 Prozent der Ruheständler. Jeder dritte Erwerbstätige (32 Prozent) fürchtet sich auch ausdrücklich selbst vor Altersarmut. Fast sechs von zehn Erwerbstätigen (57 Prozent) sagen: "Das Thema Altersvorsorge macht mir heute mehr Angst als früher".

Trotz der verstärkten Aufmerksamkeint für die Thematik, schätzt die Mehrheit die notwendigen Aufwendungen für einen sorgenfreien Lebensabend zu gering ein. Exakt die Hälfte der Erwerbstätigen hält eine Sparrate von unter 200 Euro im Monat zur privaten Altersvorsorge für ausreichend, um den eigenen Lebensstandard im Alter zu sichern. Jeder Fünfte (19 Prozent) hält 100 Euro im Monat für ausreichend. Nur jeder Sechste (16 Prozent) nennt einen Betrag von mehr als 300 Euro im Monat.

Kein Neid auf die heutigen Ruheständler
Interessante Ähnlichkeiten enthüllt der Report beim Vergleich der Einstellungen und Meinungen von Erwerbstätigen und Ruheständlern. Sowohl drei Viertel der Berufstätigen als auch der Rentner und Pensionäre sagen voraus, dass die nächste Rentnergeneration finanziell schlechter da stehen wird als die heutige. Als größte Freude im Ruhestand erwarten die Berufstätigen zudem genau das, was Ruheständler als ihre größte Freude tatsächlich nennen: "Machen zu können, was ich will" (Ruheständler 64 Prozent, Erwerbstätige 55 Prozent) und "Viel Zeit zu haben" (Erwerbstätige 60 Prozent, Ruheständler 56 Prozent).

Die kräftige Erhöhung der Renten 2016 halten 60 Prozent der Erwerbstätigen für richtig. Lediglich acht Prozent würden stattdessen eine Senkung ihrer Rentenbeiträge befürworten. 18 Prozent würden statt der Rentenerhöhung ein vermehrtes Ansparen in der staatlichen Rentenkasse empfehlen. Die absolute Mehrheit der Erwerbstätigen gönnt also den Ruheständlern ihre Rentenerhöhung.

Übereinstimmung auch bei den Ängsten
Auch bei den größten Sorgen im Hinblick auf das Ende des Berufslebens stimmen beide Befragungsgruppen überein. Sowohl für Erwerbstätige als auch für Ruheständler sind es die Angst vor Erkrankungen (beide 59 Prozent) sowie Rentenkürzungen durch eine sinkende Finanzkraft des Staates (Erwerbstätige 34 Prozent, Ruheständler 36 Prozent).

Quelle: Axa Versicherung

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Autor(en): versicherungsmagazin.de

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