Bafin: Beschwerden gegen Versicherer gingen zurück

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Von den 7.843 Beschwerden über Versicherer, die die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) 2015 bearbeitet hat, drehte sich der Löwenanteil um die Schadenbearbeitung beziehungsweise vermutete Verzögerungen (1.364). Dies geht aus dem Jahresbericht der Behörde hervor.

9.746 Eingaben zu Assekuranzunternehmen konnte die Bafin 2015 abschließen. Im Vorjahr waren es noch 11.139 Vorgänge. Bei den Eingaben handelte es sich um 7.843 Beschwerden (2014: 9.058 Beschwerden), 410 allgemeine Anfragen ohne Beschwerdehintergrund sowie 84 Petitionen. Hinzu kamen 1.049 Anliegen, für welche die Behörde nicht zuständig war.

Erfolgsquote bei einem Drittel
Auf die Gesamtzahl der Eingaben bezogen, gingen 26,6 Prozent (Vorjahr: 28,1 Prozent) der Verfahren erfolgreich für die Absender aus, 58,9 Prozent seien unbegründet gewesen und in 14,5 Prozent der Fälle war die Bafin nicht der richtige Adressat. Die Erfolgsquote lag bezogen auf die Fälle, für die Bundesanstalt zuständig war, bei 31,1 Prozent.

2015 bearbeiteten die Berater 23.587 Anfragen (Vorjahr: 22.539) über das Verbrauchertelefon der Bafin. Unter der Rufnummer 0228/299 70 steht es seit 2006 den Bürgerinnen und Bürgern zu Fragen rund um den Finanzmarkt zur Verfügung. Wie die Behörde mitteilt, erhielt sie im November 2015 den 200.000. Anruf seit dem Start des Angebots.

Schwerpunkt der Anrufe lag auf Auszahlungssummen
36 Prozent der Anrufe entfielen auf den Versicherungs- und 48 Prozent auf den Bankensektor. Neu Prozent der Anrufe betrafen die Wertpapieraufsicht. Die Anliegen der Verbraucher waren breit gefächert. Wie im Vorjahr lag der Schwerpunkt der Verbraucheranrufe zu Versicherungen auf den Auszahlungssummen bei Lebensversicherungsverträgen angesichts der aktuellen Zinspolitik der Notenbanken. Einige Anrufer sprachen auch von Problemen beim Tarifwechsel und bei Beitragsanpassungen in der privaten Krankenversicherung.

Auf die Entscheidung des Bundesgerichtshofs zum Bearbeitungsentgelt bei Verbraucherkrediten, der Verjährungsfrist und der Geltendmachung gegenüber den jeweiligen Kreditinstituten bezogen sich die meisten Fragen im Bereich Banken. Im Bereich der Wertpapieraufsicht standen vorwiegend die Beratungspflicht der Anbieter und die Aussagekraft der Wertpapierverkaufsprospekte im Mittelpunkt.

Informationen zu Schlichtung
Darüber hinaus ließen sich viele Fragesteller am Verbrauchertelefon über die unterschiedlichen Möglichkeiten aufklären, sich bei der Bafin zu beschweren. Die Telefonberater informierten auch über den Stand laufender Beschwerdeverfahren. Auch über Möglichkeiten der Schlichtung etwa beim Versicherungsombudsmann, ließen sich viele Anrufer informieren.

Die wichtigsten Beschwerdegründe 2015
  • Art der Schadenbearbeitung/Verzögerungen 1.364
  • Höhe der Versicherungsleistung 1.014
  • Deckungsfragen 972
  • Kündigung 747
  • Werbung/Beratung/Antragsaufnahme 499
  • Vertragsänderungen, -verlängerungen 467
  • Tariffragen/Schadensfreiheitsklassen 439
  • Beitragszahlungen, Mahnverfahren 387
  • Beitragsänderungen, Prämienanpassungen 329
  • Bearbeitungsqualität/Dauer der Beschwerdebearbeitung 317


Quelle: Bafin
Bildquelle: © Studio Portosabbi /iStock

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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