Handwerker: Viele ohne Minimalschutz

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Rund ein Drittel der Handwerker könnte ohne jegliche Betriebsversicherung sein. Das zeigt zumindest eine Zielgruppenbefragung des Internetversicherungsmaklers Finanzchef 24. Tendenziell waren vor allem jüngere Handwerker mit Umsätzen von unter 50.000 Euro unversichert.

Auch wenn aufgrund der geringen Teilnehmerzahl von 40 Befragten die Ergebnisse nicht für die Gesamtheit der Handwerker repräsentativ sind, zeigt die Studie doch, dass zumindest die Bedeutung der Betriebshaftpflicht vielen Gewerbetreibenden nicht bewusst ist.

Jungunternehmer sparen falsch
Wer in Ausübung seines Berufes einem Dritten schuldhaft einen schweren Vermögens- oder Personenschaden zufügt, muss in vollem Umfang dafür haften. Ohne Versicherungsschutz riskiert der Unternehmer seine Existenz. Jungunternehmen sparen bei einem Verzicht auf die Absicherung ihrer Haftungsrisiken eindeutig an der falschen Stelle. Zumindest existenzielle Schäden sollten abgesichert werden. Mit einer hohen Selbstbeteiligung kann die Prämie bekanntlich deutlich gesenkt werden.

Zwar fallen fast allen Befragten spontan Risiken ein, die ihren Betrieb betreffen. Doch nicht immer wird die Haftung genannt. Auch Krankheiten, Arbeitsunfälle und zahlungsunwillige Kunden beschäftigen die Handwerker.

Rat von Experten angeblich nicht wichtig
"Für die Befragten, die sich mit dem Schutz für ihren Betrieb beschäftigt und eine Gewerbeversicherung abgeschlossen haben, war vor allem der Umfang der Versicherungsleistungen sowie die Bereite des Serviceangebotes ausschlaggebendes Entscheidungskriterium", heißt es bei Finanzchef24. Demgegenüber wären die Bekanntheit des Versicherers und eine Expertenempfehlung den Handwerkern nicht wichtig. Das überrascht. Denn in der Regel dürften Handwerker, die ihre Geschäfte meist regional sehr begrenzt anbieten, überwiegend von Ausschließlichkeitsvermittlern über "Umfang" und "Service" informiert werden.

Möglicherweise hat der Onlinemakler vor allem besonders internetaffine Unternehmen befragt. Das zeigt sich auch an der Befragung zum Medienkonsum. So nutzen nicht nur mit einer Ausnahme alle befragten Handwerker das Internet beruflich, sondern in der Regel sogar an sieben Tagen in der Woche.

Online und offline unterwegs
Finanzchef24 mit Sitz in München bietet Unternehmern und Selbstständigen auf einer Online-Vergleichsplattform seit 2013 Betriebshaftpflicht-, Geschäftsinhalts- und Rechtsschutzversicherungen an. Insgesamt stehen laut dem Onlinemakler hinter den Angeboten 44 Assekuranzunternehmen. Auf die einzelnen Sparten entfällt jedoch jeweils nur eine Teilmenge dieser Anbieter.

Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen für nicht online vergleichbare Sparten als bundesweit aufgestellter Direktversicherungsmakler. Zielgruppe sind kleine und kleinere Mittelständler sowie Freiberufler. Den Onlinevergleich nutzt das Fintech-Start-up daher auch zur Gewinnung von Kunden, die eigentlich eine Rund-um-Betreuung suchen. Unter anderem werden Cyber-, D&O-, Maschinenbruch- und Transportversicherungen vermittelt.

Bild: Birgit Cordt

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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