PKV: Immer mehr Tarifanpassungen im Neugeschäft

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Das Analysehaus Morgen & Morgen (M&M) hat die Beitragsentwicklung im Neugeschäft der privaten Krankenversicherung (PKV) seit Einführung der Unisex-Tarife in den Altersgruppen 30, 40 und 50 Jahre untersucht. Das Ergebnis: Der Gesamtanteil an Anpassungen, sowohl nach oben als auch nach unten, hat zugenommen. Wurden 2014 noch im Schnitt zwölf Prozent der Tarife angepasst, waren es 2015 schon rund 20 Prozent. 2016 lag der Anteil bei knapp 26 Prozent. Für 2017 zeichnet sich ein Anteil von mindestens 26 Prozent ab.

Zudem ist eine differenzierte Anpassung in den betrachteten Altersgruppen zu erkennen: 2014 war der Anteil der angepassten PKV-Vollversicherungstarife über alle betrachteten Alter im Neugeschäft gleich. Bereits 2015 wurden deutlich mehr Tarife in der jungen Altersgruppe der 30-Jährigen angepasst. 2016 lag der Unterschied bereits bei zehn Prozentpunkten. Ein ähnliches Bild zeichnet sich für 2017 ab. Hier zeigen die Analysen Anpassungen bei über 20 Prozent der Tarife für 40- und 50-Jährige und bei über 30 Prozent der Tarife für 30-Jährige.




Durchschnitt 2016 lag bei 2,5 Prozent
Bei den Anpassungen wurden insgesamt mehr Beiträge erhöht, als gesenkt. Die angepassten Beiträge wurden 2014 durchschnittlich ein Prozent erhöht, 2015 im Schnitt 2,2 Prozent. 2016 lag der Durchschnitt der Erhöhungen bei 2,5 Prozent. Für das laufende Jahr wurden 17 Prozent der Tarife erhöht und neun Prozent gesenkt. 2017 werden die Tarife nach bisherigen Erkenntnissen erneut deutlich über dem Vorjahreswert angepasst.






"Im Schnitt zeigen die Beiträge seit 2013 eine steigende Tendenz im Neugeschäft. Die aktuellen Anpassungen liegen aber immer noch unter den Anpassungswerten der Tarifgenerationen vor Unisex. Ebenso verhält es sich mit der Anzahl der angepassten Tarife", kommentiert Peter Schneider, Geschäftsführer von M&M, die Analyse. In den vergangenen beiden Jahren vor Einführung der Unisex-Tarife hätten die Anpassungen im Schnitt bei 5,7 Prozent und der Anteil der Tarife, die angepasst wurden, bei über 60 Prozent gelegen.



Vermehrte Anfragen zu Tarifwechseln
Beitragserhöhungen aufgrund des niedrigen Zinsniveaus sind laut der M&M-Analysten im Neugeschäft nicht zu beobachten, da die Tarife nach 2012 in der Regel schon mit einem niedrigeren Rechnungszins kalkuliert worden seien.

Anders sehe die Situation im Bestandsgeschäft aus. Hier könnten sogar höhere Anpassungen als im Neugeschäft eintreten. Einige Bestandstarife erhöhten sich durch eine notwendige Rechnungszinsabsenkung noch zusätzlich. Sowohl Versicherer, als auch Makler fragten deswegen vermehrt hinsichtlich eines Tarifwechsels nach.

Für 2017 konnte M&M bisher rund die Hälfte der Versicherer analysieren.

Quelle: Morgen & Morgen

Bild: Cumulus

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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