Mobil sein ist ein Muss

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Mobile Technologien und Endgeräte sind aus dem privaten und geschäftlichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Auch Versicherungsunternehmen arbeiten an umfassenden mobilen Lösungen. Im Februar 2017 fand daher bereits zum sechsten Mal die Fachkonferenz „Insurance goes mobile - Strategien, Prozesse, Applikationen“ der Versicherungsforen Leipzig statt.

Unter der fachlichen Leitung von Dr. André Köhler diskutierten über 100 Experten der Versicherungswirtschaft bei der zweitägigen Veranstaltung die aktuellen Herausforderungen, die der Einsatz und die Entwicklung mobiler IT-Anwendungen mit sich bringen. Die Versicherer haben verschiedene Wege gewählt, um die neuen technologischen Möglichkeiten zu nutzen und um Mitarbeiter und Kunden die Kommunikation zu erleichtern. Von Kundenservice-Apps bis zu mobilen Lösungen zur Vertriebsunterstützung, sind die Einsatzmöglichkeiten vielfältig.

Nicht alles was machbar ist, ist auch legal
Klar sein sollte für alle Unternehmen, dass Kunden im privaten Leben mittlerweile mobile Endgeräte selbstverständlich nutzen. Die Annehmlichkeiten, die Smartphones und Tablets bieten, erwarteten Kunden auch im Kontakt mit (Versicherungs-)unternehmen, so Professor Dr. Carsten Felden, TU Bergakademie Freiberg. Der Wissenschaftler gab jedoch zu bedenken, dass einige mobile Kanäle für die offizielle Kundenkommunikation nicht erlaubt sind, beispielsweise der Versand sensibler Daten und Dokumente über Facebook und WhatsApp. Hier gelte es den Kunden aufzuklären und ebenso einfache Kontaktwege zu etablieren.

Silke Lautenschläger, Mitglied des Vorstands der Ergo Deutschland AG, betonte in ihrem Vortrag, dass Unternehmen die Orte, an denen Kunden heute unterwegs sind, durch mobile Unterstützung viel besser miteinander verknüpfen und so die Kundenzufriedenheit stärken könnten. Durch diese unmittelbare Nähe würden Unternehmen im Alltag des Kunden viel präsenter und die Geschwindigkeit in der Kundeninteraktion steige. Ihr Unternehmen setze hierbei auf die mobile Homepage als zentrale Anlaufstelle.

Schulungsbedarf ist hoch
Die Cosmos Direkt Versicherung hat sich für einen gegenteiligen Ansatz entschieden: Da das Kundenportal auf der Webseite nicht responsiv programmiert ist, beschloss man sich, eine Kundenportal-App in einem agilen Ansatz zu entwickeln. Auch bei der Consorsbank setzt man auf einen agilen Ansatz bei der App-Entwicklung. Hohe Akzeptanz der Kunden, kurze Updatezyklen und letztendlich auch eine gestiegene Anzahl an Trades, die den Kunden durch die App möglich gemacht wurden, belegten den Erfolg der Lösung.

Einen anderen Einsatzbereich mobiler Anwendungen zeigte Ralph Demtröder von der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG) auf. Die DVAG setzt seit jeher auf einen mobilen Vertrieb, der vor Ort bei seinen Kunden zu Hause berät. Naturgemäß mussten daher früher alle notwendigen Unterlagen mitgenommen werden. Schon früh habe man auf mobile Technologien gesetzt und mittlerweile sämtliche Materialien, die ein Berater benötigt, digitalisiert. Heute können die Mitarbeiter ihre gesamten Beratungsgespräche mit dem iPad führen, dort seien alle Informationen gebündelt. Demtröder gab jedoch zu bedenken, dass dies zwar gut klinge, aber die Akzeptanz der neuen Systeme erst erlernt werden müsse. Gerade bei älteren Mitarbeitern bestehe ein hoher Schulungsbedarf.

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Autor(en): Katharina Thiemann, Versicherungsforen Leipzig

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