Neue Sachpolicen für Senioren

Seit 1. April 2005 bietet die Ideal Versicherung in Berlin zwei spezielle Sachversicherungen für Senioren (jeweils ab 50 Jahre) an. Dabei handelt es sich um eine Privathaftpflicht-Versicherung (erweiterbar auf Hundehalter-Haftpflicht und Heizöltank-Haftpflicht) und eine Hausratversicherung (erweiterbar auf Schutz bei Fahrraddiebstahl und Glasbruch-Versicherung).

Zur Privathaftpflicht-Versicherung: Geboten werden drei verschiedene Deckungssummen pauschal für Personen-, Sach- und Vermögensschäden: drei Millionen Euro (Jahresbeitrag: 77 Euro), fünf Millionen (88 Euro) und zehn Millionen (99 Euro). Versichert sind auch Enkel während des Besuchs beim Versicherungsnehmer und allein stehende Elternteile in einer Pflegeunterkunft. Eingeschlossen sind auch Risiken, die sonst in der Privathaftpflicht-Police meist nicht oder nicht so hoch abgedeckt sind. Dazu zählen:
- Schäden durch deliktunfähige Personen (z.B. Kinder unter sieben Jahren) bis 5.000 Euro,
- weltweite Deckung von Auslandsaufenthalten bis zu drei Jahre (ansonsten üblich: ein Jahr),
- Deckung für Forderungsausfall, falls Schädiger keine Privathaftpflicht-Police besitzt, ohne Aufpreis (aber 2.500 Euro SB je Schadenfall),
- Schäden durch Gefälligkeitshandlungen und Nachbarschaftshilfe bis 5.000 Euro (500 Euro SB),
- Bauherren-Haftpflicht bis 60.000 Euro Bausumme (günstig für altersgerechte Umbauten),
- Allmählichkeitsschäden,
- Kosten für Austausch von Schlössern und Schließanlagen bei Verlust fremder privater Schlüssel (auch General- und Hauptschlüssel) bis 25.000 Euro,
- Schäden an gemieteten und geliehenen Sachen bis 5.000 Euro (z. B. Rasenmäher des Nachbarn).

Der Einschluss der Hundehalter-Haftpflichtpolice kostet 55 Euro Jahresbeitrag. Gegenüber dem gesonderten Abschluss ohne Privathaftpflicht (kostet 110 Euro) sparen Hundehalter damit 50 Prozent, berichtet Produktmanager Björn Buggel.

Wer zudem seinen Heizöltank gegen Haftpflicht-Ansprüche versichern will (fünf Millionen Euro Deckungssumme; bis 6.000 Liter Fassungsvermögen), zahlt extra 77 Euro (keine Unterscheidung nach ober- und unterirdischen Tanks). Das ist vergleichsweise günstig.

Zur Hausrat-Versicherung: Geboten wird ein Mehrwert gegenüber klassischen Hausrat-Policen (18.000 bis 150.000 Euro Versicherungssumme), der insbesondere auf Alltagssituationen von Senioren zugeschnitten ist. Dazu zählt der Verlust durch Einbruchdiebstahl:
- Wertsachen außerhalb von Tresoren bis 30 Prozent der Hausrat-Summe (üblich: 20 Prozent),
- Bargeld bis 3.000 Euro (üblich: 1.000 Euro), Sparbücher bis 5.000 Euro (üblich: 2.500 Euro), Schmuck bis 25.000 Euro (üblich: 20.000 Euro),
- bis 6.000 Euro Bargeld zu besonderen Zeiten, darunter eine Woche vor und nach Heiligabend,
- Hausrat bei Einbruch in Kfz bis 1.000 Euro,
- Inventar außerhalb der Wohnung (Außenversicherung) bis sechs Monate pro Jahr (üblich: drei Monate), darunter auch in Schiffskabinen und Schlafwagenabteilen,
- Rückreisekosten wegen Hausratschäden bis 5.000 Euro.

Der Beitrag richtet sich nach vier Tarifzonen und dem Wert des Inventars. Je 1.000 Euro Versicherungssumme sind zwischen 1,50 und 3,50 Euro Jahresbeitrag (zuzüglich Versicherungsteuer) fällig. Das kommt vergleichsweise teuer. Beispiel Berlin (Zone drei): Eine Wohnung mit 70.000 Euro Hausratwert kostet 241,50 Euro Jahresbeitrag. Nachteil: Der Hausratschutz bietet für risikobewusste Kunden weder Tarife mit Selbstbehalt noch Nachlass bei Einbau von Sicherungen wie Alarmanlagen. Vorteil: Senioren können ihre Wohnung bis zu sechs Monate im Jahr unbewohnt lassen (z.B. zum Überwintern im Süden), ohne Versicherungsschutz einzubüßen oder mehr Beitrag zu zahlen. Und: Im Schadenfall werden auf Wunsch des Kunden Handwerker für nötige Reparaturen besorgt - das kommt Älteren sehr entgegen. Die Abwicklung dieser Leistung und Kontrolle der Handwerkerfirmen (auch für Umzüge) nach Qualität und Preis übernimmt die Oerag Service GmbH, zentraler Servicepartner der Sparkassen-Finanzgruppe.

Zusätze für Fahrräder und Verglasung sind gegen Aufpreis möglich. Der Einschluss von einfachem Fahrraddiebstahl auch nachts zwischen 22 und sechs Uhr kostet 20 Euro Jahresbeitrag (nur in Verbindung mit neuer Hausrat-Police möglich). Versichert sind alle Räder des Kunden; erstattet werden jedoch pro Fahrrad maximal 500 Euro, insgesamt pro Schaden 1.500 Euro.

Fazit: Die neuen Produkte heben sich von der Konkurrenz ab - durch mehr Treffsicherheit für die Bedürfnisse der Zielgruppe Senioren. So bringt die Nürnberger bei ihren neuen Hausrattarifen nur einige Erleichterungen für Senioren, darunter Mitversicherung von Rollstuhl-Diebstahl und beitragsfreie Weiterversicherung bei Umzug in ein Pflegeheim. Bei der Ideal-Versicherung liegt die „Konzentration auf das gehobene Preissegment mit leistungsstarken und zugleich haftungsarmen Tarifen“, sagt Vorstandschef Rainer M. Jacobus. Damit dürfen die Vermittler auf gute Provision einer finanzstarken Zielgruppe bauen.

Autor(en): Detlef Pohl

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