Der Robo-Advisor will nicht überreden

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Ein gutes Drittel der Anleger in Deutschland würde für eine kurzfristige Anlage auch dem Rat eines Online-Beratungsroboters vertrauen. 37 Prozent wären grundsätzlich bereit, einen Anbieter außerhalb der klassischen Banken über digitale Kanäle zu nutzen, ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Yougov.

Der Yougov-FinTech-Tracker zum Thema "Digitale Beratung zu Geldanlagen" untersuchte unter den neuen digitalen Anlagekanälen speziell die so genannten Robo-Advisors. Die Forscher sehen ein großes Potenzial für diese Anlageroboter. Allerdings seien der Bekanntheitsgrad und die aktuelle Nutzung aber noch recht gering.

Die Kenner sind bereit, Robo-Advisors zu nutzen
Finanzentscheider und -mitentscheider die konkret nach Robo-Advisor gefragt werden, gaben zu 17 Prozent an, diese Programme zu kennen. Genutzt würden sie allerdings bisher nur von einem Prozent. Das Konzept der Online-Beratungsroboter werde aber positiv aufgefasst: Jeder Zehnte könne sich "bestimmt" oder "wahrscheinlich" vorstellen, aufgrund der Empfehlung eines Robo-Advisors einen bestimmten Betrag zu investieren. Jeder Dritte (31 Prozent) ziehe diese Investitionsmöglichkeit immerhin "vielleicht" in Betracht, 59 Prozent lehnten sie hingegen ab.

"Betrachtet man aber nur die Personen, die digitale Anlageroboter kennen, offenbart sich das eigentliche Potenzial in dieser Branche", so Markus Braun, Head of Business Unit Reports bei Yougov. Denn von den Kennern sei fast jeder Zweite (46 Prozent) bereit, eine kurzfristige Geldanlage über einen digitalen Kanal zu nutzen. Unter den Personen, die eine grundsätzliche Nutzungsbereitschaft für Online-Beratungsroboter aufwiesen, seien es sogar 63 Prozent.

Vorteil: Ständige Erreichbarkeit
Die Vorteile der Robo-Advisor seien, dass sie ständig erreichbar seien und nicht versuchten Kunden zu beeinflussen oder überreden. Nachteile sahen die Befragten in möglichen fehlerhaften Programmierungen oder unpersönlicher Bedienung. "Der Erfolg von Anlagerobotern ist auch davon abhängig, ob es die Fintechs in Zukunft schaffen, die nötige Beratungskompetenz beim Verbraucher zu platzieren. Hier sind die klassischen Anbieter noch im Vorteil", so Braun.

Nach folgenden Produktgruppen wurde gefragt:
  • Bezahlsysteme
  • Geldanlagen
  • Kredite
  • Versicherungen
In der Produktgruppe "Versicherungen" wurden folgende Marken abgefragt: Appsichern, Asuro, Clark, Community Life, Covomo, feelix, Financefox, Finanzchef24, Friendsurance, Getsafe, Knip, Massup, Mobilversichert, Moneymeets, Onlineversicherung.de, Passt24, Schutzklick, Simplr, TED Versicherung, Treefin, Vertragium.

Lesetipp:
Monatlich analysiert Versicherungsmagazin-Redakteurin Meris Neininger ein Start-up unter der Rubrik "Fintech unter der Lupe". In der aktuellen Novemberausgabe ist es das .

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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