Garantien bremsen Aktienkultur aus

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"Die Politiker vernachlässigen die private Altersvorsorge“, sagt Guntram Schloß, Vorstandsvorsitzender der Apella AG. In der vergangenen Legislaturperiode habe der Gesetzgeber etliche Veränderungen für die gesetzliche Rente und die betriebliche Altersversorgung beschlossen. Nun sei die private Altersvorsorge an der Reihe. Doch sie werde von den Parteien ignoriert.

In den Parteiprogrammen komme das Thema so gut wie gar nicht vor. Während Vorschläge für die gesetzliche Rente, die Milliarden kosteten, in großer Zahl zu finden seien, müsse man Reformideen für die dritte Säule der Alterssicherung mit der Lupe suchen. So finde man allenfalls Vorschläge für ein neues staatlich organisiertes Altersvorsorgeprodukt, das in Konkurrenz zu den bisherigen Angeboten trete, oder sogar den Vorschlag, die Riester-Rente in die gesetzliche Rentenversicherung zu überführen.

Bruttobeitragsgarantie abschaffen
Die Parteien befänden sich  auf dem besten Wege, die Ergebnisse, die beim Aufbau einer ergänzenden privaten Altersvorsorge seit der Jahrtausendwende erreicht wurden, wieder zu zerstören, warnt Schloß.

Um die Investmentkultur in Deutschland anzuregen und die private Altersvorsorge zu pushen, schlägt das Unternehmen aus Neubrandenburg vor, der Gesetzgeber solle die vorgeschriebene Bruttobeitragsgarantie bei der Riester-Rente abschaffen. Dies böte den Anbietern von Riester-Verträgen die Möglichkeit, stärker in ertragreichere Sachwertanlagen wie Aktien zu investieren.  

„Die Bevölkerung muss viel mehr an der Wertsteigerung der Unternehmen teilhaben können. Daraus vor allem erwachsen Chancen für größeren Wohlstand“, Guntram Schloß 

Andere  Länder, etwa die USA, förderten Aktienfondssparen gezielt. In Deutschland errichte der Staat per Gesetz eine Barriere gegen größere Aktienanteile in der geförderten Altersvorsorge. Apella fordert auch die Einführung eines säulenübergreifenden Online-Rentenkontos, mit dem jeder Bürger seine künftigen Alterseinkünfte aus der gesetzlichen Rentenversicherung, der betrieblichen Altersversorgung und der privaten Vorsorge zusammengefasst sehen könne. "Nur wer den Überblick hat, trifft auch die richtigen Entscheidungen für seine Vorsorge", resümiert Schloß.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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