Warum junge Männer Zielgruppe für Telematik-Tarife sind

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Erst drei Prozent der rund 40 Millionen Kfz-Versicherten haben bereits Erfahrungen mit Telematik-Tarifen oder besitzen gar eine Police. Wie Versicherer den Absatz der neuen Produkte steigern können, zeigt eine Untersuchung.

Jeder zehnte der der rund 40 Millionen Kfz-Versicherungsnehmer  ist stark an einer individuellen Tarifierung seines Fahrverhaltens interessiert. Immerhin 26 Prozent kennen Telematik-Tarife schon ein wenig, wie die Sirius Campus Marktuntersuchung "Telematik-Kfz-Versicherungsangebote im Jahresendgeschäft 2019" zeigt. Die repräsentative Online-Befragung von 2.000 Kfz-Versicherungsnehmern fand im Zeitraum vom 2. bis zum 13. Dez. 2019 statt. Rund drei Prozent haben schon eine Telematik-Police oder entsprechende Erfahrungen gemacht.

Was macht ein Telematik-Angebot attraktiv und wie entscheiden Kunden beim Vergleich verschiedener Angebote, wollten die Berater ergründen: "Welche situativen Einflüsse führen zum Abschluss eines Angebots?  -Nur wer diese Fragen für seine Zielgruppen richtig beantworten kann, wird sich ein Stück von diesem Zukunftsmarkt sichern können."

20 Prozent Ersparnis lockt Interessenten

Neben der Möglichkeit zu sparen, erzeugen die Themen Fairness und Digitalisierung die größte Aufmerksamkeit unter den Interessenten. Die mögliche Beitragsersparnis wird zwar von fast allen (81 Prozent) als Vorteil genannt, aber viele denken dabei an eine faire Tarifierung für sicheres Fahrverhalten. Eine Ersparnis von 100 Euro beziehungsweise 20 Prozent des Regeltarifes auf einen Telematik-Tarif weckt bereits das Interesse der potenziellen Kunden.

Die digitalisierten Fahrdaten werden von den Interessen mit gemischten Gefühlen betrachtet. 58 Prozent empfinden die Rückmeldungen zum eigenen Fahrstil über eine App als besonderen Vorteil. Aber auch Misstrauen gegenüber Messfehlern sowie Bedenken wegen des Datenschutzes und der genutzten Technik sind Nachteile, die häufig genannt werden.

Wer interessiert sich besonders für Telematik-Tarife?

Es sind vor allem junge Männer bis 25 Jahre. Diese weisen zum Jahreswechsel auch eine höhere Vergleichs- und Wechselaktivität auf. Diese Kunden fühten sich vom Thema Fairness besonders angesprochen und seien offen gegenüber einer digitale Begleitung. "Sie haben ein hohes Abschlusspotenzial und lassen sich durch die häufigen und individuellen Interaktionen über die Telematik-App wesentlich stärker an die Marke binden als mit den herkömmlichen Papierverträgen," erläutert Oliver Gaedeke, Gründer und Geschäftsführer von Sirius Campus.

Welche Anbieter sind den Befragten bekannt?

In einer spontanen Befragung zur Bekanntheit von Telematik-Tarif-Anbietern gehörten diese Gesellschaften zu den bekanntesten:  Allianz, Cosmos Direkt, Friday, Huk-Coburg, Huk24 und VHV (in alphabetischer Reihenfolge).

Die Potenzialuntersuchung zeigt, dass sich der Anbahnungs- und Entscheidungsprozess optimieren lässt. Eine gezielte Auswahl des Tarifnamens etwa sei wichtig, um Interessenten nicht mit den vielen neuen Produktfeatures zu überfordern. Für serviceorientierte Interessenten biete sich sogar ein Abschlusspotenzial für einen attraktiven Schadenservice und Schutzbrief.

"Gerade bei diesem neuen Produkt mit relativ unbekannter Technik müssen einige Grundregeln der Entscheidungspsychologie beherzigt werden, um erfolgreich zu sein. Allein die digitale Innovation reicht bei weitem nicht aus," warnt Gaedeke.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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