Anlageverhalten: Frauen schätzen Sicherheit

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Gibt es frauenspezifische Literatur und Kunst? Verhalten sich Frauen im Straßenverkehr anders als Männer? Denken Frauen und Männer unterschiedlich? Fundierte Antworten dazu können an dieser Stelle nicht gegeben werden. Auskünfte darüber, ob sich das Anlageverhalten von Frauen gegenüber dem der Männer unterscheidet, liefert hingegen eine Studie.

Die repräsentative Studie zum Anlageverhalten der Deutschen, die die Gothaer Asset Management AG (GoAM) von der Forsa Politik- und Sozialforschung Ende Januar 2017 erstellen ließ, kam zu dem Ergebnis, dass weibliche Anleger andere Präferenzen als Männer haben.

Bloß kein Risiko!
Wichtigstes Ergebnis: Frauen setzen generell eher auf Sicherheit. Dieses Verhalten spiegele sich in verschiedenen Punkten wider: Von den riskanteren Anlageformen halten Frauen eher Abstand, nur 14 Prozent besitzen Aktien oder Fonds, während es bei den männlichen Befragten 21 Prozent sind. Lediglich acht Prozent der Anlegerinnen sei nämlich eine hohe Rendite wichtig, von den Männern favorisierten diese elf Prozent.

Auch in Zeiten der niedrigen Zinsen haben weibliche Befragte keine Lust auf Abenteuer. 84 Prozent wären grundsätzlich nicht bereit, bei ihrer Geldanlage zugunsten höherer Renditen auch ein höheres Risiko einzugehen als früher und beispielsweise mehr Geld in Aktien oder Fonds als in Festgeld oder ein Sparbuch zu investieren, so die Studienmacher. Demgegenüber stehe ein Viertel der männlichen Anleger, das zu einer Umschichtung bereit wäre.

Renditeverlust in Kauf genommen
"Vor allem Frauen sind offensichtlich durch die anhaltende Krise verunsichert und suchen bei der Geldanlage vor allem Sicherheit. Dabei ist ihnen durchaus bewusst, dass sie nur geringe Renditen oder inflationsbereinigt sogar negative Zinsen erwarten können. Diese werden zugunsten eines sicheren Anlagemodells aber in Kauf genommen", sagt Christof Kessler, Vorstandssprecher der GoAM.

Das konservativen Anlageverhaltens der Anlegerinnen wird späte Auswirkungen haben: Weit über die Hälfte der befragten Frauen befürchteten, dass ihre Geldanlagen später einmal nicht ausreichen werden, um ihren jetzigen Lebensstandard zu halten. Bei den Männern sei das etwas weniger als jeder Zweite. Verstärkt werde das Problem zusätzlich dadurch, dass Frauen auch weniger Vermögenswerte als Männer besitzen. Eine Umfrage der Swiss Life kam Ende des vergangenen Jahres zu einem ähnlichen Ergebnis:

Die Studie
Die Gothaer Studie zum Anlageverhalten der Deutschen wurde im Auftrag der Gothaer Asset Management AG von der Forsa Politik- und Sozialforschung GmbH Ende Januar 2017 mithilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt. Dabei wurden 1.010 Bundesbürger ab 18 Jahren nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählt und befragt.

Quelle: Gothaer Konzern, Swiss Life

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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