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High-Yield Bonds

Non-Investment Grade Bonds, Hochzinsanleihen,Anleihen mit spekulativem Anlagecharakter.

1. Begriff: Öffentlich gehandelte, nicht konvertierbare Unternehmensanleihen, die ein schlechteres Credit Rating als BBB‑/Baa3 und damit einen spekulativen Investmentcharakter besitzen, sich aber nicht in Insolvenz oder Zahlungsverzug (englisch: Default) befinden.

2. Entwicklung als Assetklasse: In den Vereinigten Staaten als Ursprungsland der öffentlichen Kapitalmarktfinanzierung von als spekulativ eingestuften Emittenten besitzt das High-Yield-Marktsegment eine lange Historie und einen dementsprechend hohen Reifegrad. Die Ursprünge des US-High-Yield-Segments reichen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. So berichtet bereits Hickman (1958) über einen aktiven Markt für spekulative Anleihen zwischen 1900 und 1943, der sogar bedeutsamer als der damalige Aktienmarkt gewesen sein soll. Im Gegensatz dazu ist der Markt für Non-Investment Grade Bonds in Kontinentaleuropa noch sehr jung. Allerdings ist der hiesige High-Yield-Markt seit der Begebung einer D-Mark-Anleihe des schweizerischen Sanitäranlagenherstellers Geberit im April 1997, die als Erstemission im sich entwickelnden Euro-High-Yield-Markt betrachtet werden kann, nahezu explosionsartig gewachsen. Während Ende 1997, gemessen an der Kapitalisierung des Merrill Lynch High Yield Indexes (Indexticker HE00), nur knapp 700 Mio. Euro Nominalwert ausstanden, bewegt sich das Marktnominalvolumen Ende 2013 bei weit mehr als 240 Mrd. Euro.Aufgrund der zunehmenden Substitution von Bankkrediten durch Anleihen, die durch die verschärfte Bankenregulierung (Basel III) vermutlich noch beschleunigt wird, gehen Experten von einer anhaltenden Wachstumsdynamik auch in der Zukunft aus.

Autor(en): Jürgen Meisch

 

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