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Kapitalkosten

Cost of Capital.

1. Begriff:
Kosten, die durch die Verwendung (Zinsen, erwartete Rendite) oder Nutzung (Abschreibung) von Kapital über einen bestimmten Zeitraum entstehen. Sie entsprechen der gewünschten Mindestverzinsung der Investoren bzw. Kapitalgeber, die in Abhängigkeit vom übernommenen Risiko zusätzlich zur sicheren Rendite eine Risikoprämie verlangen. Die Risikoprämie wird sowohl durch volkswirtschaftliche Ursachen, z.B. durch Inflations- oder Zinsänderungsrisiken, als auch durch einzelbetriebliche Faktoren, wie Bonitäts-, Geschäfts- oder Kapitalstrukturrisiken, beeinflusst. Daher ist die Höhe der Kapitalkosten durch unternehmerische Maßnahmen, wie z.B. das Risikomanagement (Risikomanagement im Versicherungsunternehmen), beeinflussbar.

2. Bestandteile: Die Kapitalkosten entsprechen im Fall des Fremdkapitals den aktuellen Fremdkapitalzinsen; für das Eigenkapital wird die erwartete entgangene Verzinsung der maßgeblichen Alternativanlage (Opportunitätskosten) mit vergleichbarem Risiko angesetzt.

3. Gesamte Kapitalkosten: Gemäß des WACC-Ansatzes (Weighted Average Cost of Capital) wird der Kapitalkostensatz als gewichteter Durchschnitt aus Fremd- und Eigenkapitalkosten berechnet.

4. Kapitalkosten bei Unsicherheit: Renditeforderungen der Investoren unter Unsicherheit können aus dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) abgeleitet werden.

Autor(en): Prof. Dr. Helmut Gründl

 

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