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Zertifikate

1. Begriff: Von Banken emittierte Wertpapiere mit eingebetteten Derivaten (Derivative Finanzinstrumente), die in der Form einer Inhaberschuldverschreibung (Schuldverschreibung, Inhaberpapier) begeben werden.

2. Merkmale: Der Handel findet sowohl über die Börse als auch außerbörslich statt. Die Laufzeiten sind entweder begrenzt oder unendlich. Während der Laufzeit weicht der Kurs i.d.R. von dem per Laufzeitende garantierten Kurs ab, da das Preisverhalten der im Zertifikat eingebetteten Derivate von Zins-, Dividenden-, Kreditrisiko- und Volatilitätsveränderungen abhängt. Eine Auszahlung während der Laufzeit orientiert sich immer an der Entwicklung eines vorher definierten Referenzwerts. Die Rückzahlung von Zertifikaten folgt den jeweils individuell vereinbarten Bedingungen.

3. Formen: Zertifikate werden nach dem zugrunde liegenden Basiswert in Aktienanleihen, Garantiezertifikate, Hebelprodukte, Bonus- und Teilschutzzertifikate, Discountzertifikate, Expresszertifikate, Indexzertifikate, Outperformance- und Sprintzertifikate sowie Basket-, Themen- und Strategiezertifikate eingeteilt.

4. Entwicklung und Bedeutung: Per September 2007 erreichte das Quartalsvolumen eine Spitzenhöhe von ca. 139 Mrd. Euro. Mit den Entwicklungen der Finanzkrise haben die Volumina stark abgenommen, so dass im ersten Quartal 2009 nur noch rund 80 Mrd. Euro umgesetzt wurden. Nach einem zwischenzeitlichen Wiederanstieg bis 2011 auf rd. 105 Mrd. Euro sank das Volumen in den letzten Jahren bis Mitte 2015 kontinuierlich auf nur noch etwa 73 Mrd. Euro.

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Abb.: Emissionsvolumen Zertifikate pro Quartal in Mrd. EUR.

Quelle: Deutscher Derivate Verband.

Autor(en): Jürgen Meisch

 

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