20. Charta-Marktplatz: Social Media für Makler unerlässlich

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Versicherungsmakler brauchen möglichst viele Kontaktpunkte in sozialen Netzwerken. "Ihre Kunden erwarten heute, dass Sie über Facebook, Xing oder Twitter ansprechbar sind", sagt Anke Seeger, Expertin für Onlinevertriebskommunikation bei der Generali-Versicherung auf dem 20. Charta-Marktplatz in Neuss.

Versicherungsmakler, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen sich auf dieses veränderte Kundenverhalten einstellen. Daher sollten sie in möglichst vielen dieser neuen Online-Medien Profile anlegen. "Sie müssen dann aber unbedingt schnell auf Anfragen reagieren", so Seeger. Akzeptabel seinen Reaktionszeiten von rund zwei Stunden. Dabei gehe es nicht um die sofortige Problemlösung. Sondern es reiche, dass der Kunde ein schnelles Feedback bekomme. "Dann weiß er das man sich um in kümmert", sagte Seeger. Nach Erfahrungen der Generali würden die Kunden heute sogar "Öffnungszeiten" akzeptieren und nicht erwarten, dass mitten in der Nacht eine Rückmeldung erfolge. Wer Profile in sozialen Netzwerken anlege und diese vielleicht anfänglich nur als Visitenkarte nutze, müsse zudem nicht ständig diese Medien kontrollieren. Das Feedbacksystem können wie herkömmlich über E-Mail gesteuert werden.

Soziales Netzwerk als Kundenbindungs-Tool
Viele Neukunden können Versicherungsmakler nach Erfahrung der Online-Expertin über Soziale Netzwerke nicht gewinnen. So liegt nach einer Auswertung der Allianz die Neukundengewinnung über Social Media derzeit nur bei 7,6 Versicherungsverträgen pro Quartal. Die neuen Kommunikationsmedien seien aber hervorragend für eine aktive Kundenbindung geeignet. So rechnete Seeger vor, dass der traditionelle Kontakt zu 2.000 Bestandskunden einmal pro Jahr einen Zeitaufwand von vier Stunden pro Tag bedeuten würde. Demgegenüber würde sich bei zwei bis drei wöchentlichen Facebook-Postings der Aufwand lediglich auf zwei Stunden pro Woche belaufen. Seeger appellierte an die Makler, keine Scheu vor den neuen Medien zu haben und unbedingt einen Einstieg zu wagen.

Wichtig seien die Inhalte der Postings. Es müssten immer wieder interessante Neuigkeiten weitergegeben werden. Notfalls solle man auf Angebote von Versicherern zurückgreifen. "Denn nach zwei Jahren können ihnen schon mal die Ideen für das nächste Meldung ausgehen", so die Online-Fachfrau. Mit interessanten You-Tube-Filmen könnten Makler auf sich aufmerksam machen. "Katzen-Videos oder persönliche Missgeschicke, wie das Verschütten eines Kaffees über die PC-Tastatur, werden von vielen Menschen angeschaut."

Auch ein Shitstorm bietet Kommunikationsmöglichkeiten
Zwar könnten Peinlichkeiten oder Fehler auch negative Reaktion oder gar einen Shitstorm auslösen. "Sie haben aber immer die Möglichkeit humorvoll zu reagieren und so die Dinge wieder zu wenden", so Seeger. Zudem würden Soziale Netzwerke von jüngeren Menschen längst sehr intensiv und ganz anders genutzt. So sei Facebook bei vielen jungen Nutzern den ganzen Tag Hintergrund "offen" und werde statt Google als Suchmaschine genutzt. Wer sich über Foren oder aktuelle Gespräche in sozialen Netzwerken informieren möchte, sollte laut Seeger die Suchmaschine Boardreader.com nutzen.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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