Alle wichtigen Fachgebiete der Versicherungslehre verarbeitet

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Professor Dr. Fred Wagner (Bild) leitet  seit 1996 das Institut für Versicherungslehre an der Universität Leipzig. Zu seinen Publikationen zählt die Herausgeberschaft des Gabler Versicherungslexikons, das vor kurzem in seiner zweiten Auflage bei Springer Gabler (ISBN 978-3-8349-4624-9) erschienen ist. Umfassendes Versicherungs-Know-how wird hier exakt, gut strukturiert und verständlich dargestellt. Bei versicherungsmagazin.de ist das Lexikon in seiner neuesten Form integriert. Versicherungsmagazin fragte bei Professor Wagner nach.

Warum muss ein Versicherungslexikon immer wieder überarbeitet werden?
Die Versicherungswirtschaft befindet sich - wie die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft - in einer ständigen dynamischen Entwicklung. Die Gesetze und Regulierung verändern sich, es entstehen neue Produkte, Deckungskonzepte und Geschäftsmodelle. Die Technologien vollziehen fast Quantensprünge und neue Akteure treten in den Markt. Zudem verschwimmen die Branchengrenzen. Das alles erfordert, die Inhalte der Stichworte im Versicherungslexikon zu aktualisieren, neue Stichworte einzupflegen und teilweise auch bisherige Stichwörter herauszunehmen, um die gegenwärtige  Versicherungslandschaft zeitgemäß beschreiben und erklären zu können.

Wieviel Arbeit bedeutet das Gabler Versicherungslexikon für Sie als Herausgeber?
Die Arbeit an der zweiten Auflage hat wiederum über fünf Jahre in Anspruch genommen. Dabei waren die Aufgaben als Herausgeber vielfältig. Zunächst waren die Sachgruppen festzulegen, die im Ganzen behandelt werden sollen. Das aktuelle Versicherungslexikon umfasst 55 solcher Sachgruppen. Anschließend war das Autorenteam (wieder) zusammenzustellen und waren die Autoren den einzelnen Sachgruppen zuzuordnen. Gemeinsam mit den Autoren, die mitgewirkt haben, wurden die aktuellen Stichwörter ausgewählt, die erneut oder erstmals behandelt wurden. Allein die Auswahl der über 3.400 Stichwörter war hierbei schon eine große Herausforderung. Ferner hat der Herausgeber mit seinem Team selbst einen Teil der Stichwörter - und auch der Schwerpunktbeiträge, die das Lexikon umfasst - bearbeitet. Schließlich war für alle Stichwörter im Lexikon eine Qualitätssicherung vorzunehmen, und zwar sowohl inhaltlich als auch redaktionell, so dass die Texte von über 100 Autoren im Versicherungslexikon auch "wie aus einem Guss" lesbar sind. Das bedeutet letztlich eine "Wort-für-Wort-Verantwortung" auch des Herausgebers über das gesamte Versicherungslexikon hinweg. Aber bei alldem ist nicht zu vergessen: Ohne die hohe Expertise aller Autoren, die im Lexikon mitgearbeitet haben, und deren großes Engagement sowie ohne die Unterstützung meines großartigen Teams wissenschaftlicher und studentischer Mitarbeiter in Leipzig wäre ein so umfassendes Versicherungslexikon in der vorliegenden Güte nicht entstanden.

Wo sehen Sie den Hauptnutzen des Lexikons?
Das Versicherungslexikon dient sowohl dem Praktiker, um schnelle Übersichten zu den Themen unter seiner Ägide zu finden, als auch den theoretisch interessierten Lesern, zum Beispiel Studierenden, um Grundlagenkenntnisse zu erwerben und Gesamtzusammenhänge zu verstehen. Dazu verhelfen insbesondere auch die umfangreichen Verweise, die innerhalb der einzelnen Sachgruppen, aber auch darüber hinaus, auf die vielfältigen Themenverknüpfungen hinweisen. In kompakter Form werden somit im Versicherungslexikon im Grunde alle relevanten Fachgebiete der Versicherungslehre verarbeitet. Ergänzend werden mit ausgewählten Schwerpunktbeiträgen, die unter den Namen der jeweiligen Autoren publiziert werden, vertiefende Einsichten in grundlegende und aktuelle Branchenthemen vermittelt.

Autor(en): Bernhard Rudolf

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