Allianz 2009: Umsatz gestiegen,operatives Ergebnis gefallen

In München stellte der Branchenprimus Allianz Deutschland heute die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres vor. Während der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um rund sieben Prozent auf 27,7 (26 Milliarden Euro 2008) Milliarden Euro stieg, brach das operative Ergebnis um rund 36 Prozent (1,4 Milliarden Euro, gegenüber 2,3 Milliarden Euro 2008) und der Jahresüberschuss um rund 57 Prozent (eine Milliarde Euro, gegenüber 2,3 Milliarden Euro 2008) ein.

Am positiven Umsatzergebnis hätten vor allem die Beitragseinnahmen der Lebensversicherung beigetragen, berichtete Dr. Gerhard Rupprecht, Vorstandsvorsitzender des Konzerns. Diese legten um 11,6 Prozent auf 15 Prozent (2008: 13,5 Prozent) Milliarden Euro zu. Entgegen dem Branchentrend seien nicht nur Rentenversicherungen gegen Einmalbeiträge nachgefragt worden. Kapitalisierungsprodukte und vor allem das Produkt "IndexSelect" hätten sich gut verkauft. Dessen Neubeiträge seien mit 63,2 Prozent noch stärker gewachsen als die der Kapitallebensversicherung mit plus 14,5 Prozent.

Die Beitragseinnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung gaben um rund ein Prozent auf 9,2 ( 2008: 9,3 Milliarden Euro) Milliarden Euro nach, da die Preise insbesondere in der Kraftfahrtversicherung marktweit erheblich unter Druck geraten seien. Die anderen Versicherungsbranchen hätten dagegen mit 5,9 Milliarden Euro das Vorjahresniveau erreicht. Die Krankenversicherung habe ihre Beitragseinnahmen um 1,8 Prozent auf 3,2 (2008: 3,1 Milliarden Euro) Milliarden Euro steigern können. Insgesamt seien zum Jahresende 2,4 Millionen Personen bei der Allianz krankenversichert gewesen, 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr.


Einbruch soll sich nicht wiederholen
Das niedrige Zinsniveau sei verantwortlich für den Rückgang der operativen Ergebnisses, führte Rupprecht aus. Im Vergleich zum Vorjahr fehle außerdem der einmalige Gewinn aus dem Verkauf selbst genutzter Immobilien. Zudem hätten die Investitionen in den Aufbau der Allianz Bank und in den Vertrieb das Ergebnis belastet. Man habe kräftig in neue Vertriebsformate investiert und vermehrt Mitarbeiter im Vertrieb eingestellt.

Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Rahmendaten für 2010 rechnet Rupprecht nicht mit wesentlichem Wachstum durch die konjunkturelle Entwicklung. Insbesondere in der Autoversicherung sei keine Trendumkehr zu erwarten. Chancen sieht er dagegen in der Lebensversicherung als sichere Form der Altersvorsorge, vor allem im Geschäft gegen laufenden Beitrag. Das Geschäft gegen Einmalbeiträge hänge dagegen auch davon ab, inwieweit die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank anhalte. In der Krankenversicherung erwartet der Allianz-Vorstand erneut einen zunehmenden Umsatz.

Er rechne damit, dass das operative Ergebnis und der Jahresüberschuss für 2010 über dem des Vorjahres liegen werde. "Wir haben in den letzten Jahren unsere gesamte Organisation stärker denn je auf unsere mehr als 19 Millionen Kunden ausgerichtet, die harte Zeit der Umstrukturierung liegt hinter uns“, soRupprecht, "Jetzt können sich die Kräfte entfalten."

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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