Bâloise sorgt mit geplanten Vorstandsumbau bei Deutscher Ring für Unmut

Pläne der , Muttergesellschaft des , Leitungsfunktionen der Sach- und Lebensversicherung zur Basler Versicherung in Bad Homburg zu verlegen, hat die Belegschaftsvertreter des Deutschen Ring erzürnt. Wie der Betriebsrat mitteilt, würde Hamburg dann eine weitere Unternehmenszentrale verlieren.

Bâloise wolle den gesamten Vorstand der Deutscher Ring Sachversicherung und der Deutscher Ring Lebensversicherung am 26. November durch den Aufsichtsrat abberufen und einen neuen, unternehmensfremder Vorstand mit Sitz in Bad Homburg berufen. Wie der Betriebsrat weiter mitteilt, sei infolgedessen mit dem Verlust von Arbeitsplätzen zu rechnen.

"Die Pläne der Bâloise sind unsinnig und schon heute zum Scheitern verurteilt", sagt die Betriebsratsvorsitzende Helga Reichow. Der Grund hierfür liege in der Struktur des Deutschen Rings: Die Sach- und die Lebensversicherung haben die Bâloise zur Muttergesellschaft, während der Deutsche Ring Krankenversicherungsverein auf Gegenseitigkeit seinen Mitgliedern gehöre. Bislang war ein Vorstand für alle drei Sparten verantwortlich.

Wenn Bâloise nun einen neuen Vorstand für die Sach- und der Lebensversicherung bestimme, gebe es künftig zwei Vorstände in den Deutscher Ring-Versicherungsunternehmen. Aufgrund der engen organisatorischen Verflechtung von Sach- und Lebensversicherung mit dem Krankenversicherungsverein würde beide Vorstände gleichzeitig auf IT und Vertriebe zugreifen können. "Ein Interessenkonflikt ist vorprogrammiert", glaubt Reichow. Streitpunkte erwartet der Betriebsrat auch bei Mitarbeitern, die einen Arbeitsvertrag mit Sach-/Lebensversicherung und Krankenversicherungsverein haben.

Aufsichtsrat des Krankenversicherungsverein kritisiert Pläne scharf
Auch der Aufsichtsrat des Deutscher Ring Krankenversicherungsverein ist mit den Plänen der Bâloise-Holding unglücklich. Die Schweizer lähmten mit den beabsichtigten Beschlüssen in der Aufsichtsratssitzung von Deutscher Ring Lebensversicherung und Deutscher Ring Sachversicherung am 26. November „die erfolgreiche Arbeit der drei Deutscher Ring-Versicherungsunternehmen“. Auch hier werden Befürchtungen laut, mit zwei Vorständen einen unflexiblen Wasserkopf zu schaffen, der Abstimmungsprozesse unnötig erschwert, die bislang reibungslos verlaufen seien.

Zudem kritisiert der Aufsichtsrat das geplante Synergieeffekte nur zu Lasten des Deutscher Ring Krankenversicherungsverein zu heben seien. "Einem derartigen Vorgehen wird der
Aufsichtsrat des Deutscher Ring Krankenversicherungsvereins nie zustimmen, da es wirtschaftlich unsinnig ist und die Interessen der Vereinsmitglieder massiv schädigt", lautet daher die Entscheidung.

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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