bAV: Arbeitnehmer wollen Garantien

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Gut ein Jahr nachdem das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) in Kraft getreten ist, ist die Nachfrage nach Zielrentenmodellen immer noch sehr verhalten. Der Grund: Arbeitnehmer wollen auf Garantien nicht verzichten, wie eine aktuelle Befragung zeigt.

Betriebsrenten ohne Garantien werden von fast allen Arbeitnehmern in Großunternehmen abgelehnt, zeigt eine repräsentative Umfrage der Unternehmensberatung Aon. Maximal 12,2 Prozent der Befragten sind bereit für eine höhere Rente, ein gewisses Risiko in Kauf zu nehmen. Alle anderen bevorzugen entweder Garantien oder sind unentschlossen. Selbst Beschäftigte von Finanzdienstleistern wollen keine Betriebsrente ohne Garantie. Nur 18,8 Prozent wären bereit, für eine höhere Rente auf Garantien zu verzichten.

Noch viel Aufklärung nötig

Diese Einstellungen erklärten, warum es bislang kaum Vereinbarungen zur Tarifrente, die ohne Garantien auskommen soll, gebe, kommentiert Aon Geschäftsführer Fred Marchlewski die Ergebnisse der Studie. "Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten", glaubt der Experte.

"Garantien erzwingen eine sehr konservative Anlagestrategie und kosten deshalb viel Geld", erläutert Wolfram Roddewig, Head of Investment Consulting bei Aon. Die Sicherheit bei Zielrentenmodellen käme gleichwohl nicht zu kurz. "Sicherheit lässt sich auch ohne Garantien realisieren," so Roddewig weiter. Durch geeignete Modelle könnten extreme Schwankungen des Kapitalmarktes ausgeglichen werden. Dann werde es sehr unwahrscheinlich, dass es zu Kürzungen bei den prognostizierten Betriebsrenten komme.

Für die Studie hat Aon von Juli bis August 2018 rund 1.000 Arbeitnehmer aus Großunternehmen mit mehr als 10.000 Beschäftigten online befragt.

Autor(en): Versicherungsmagagzin

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