bAV-Umfrage: Freiwillig ist gut, Zwang ist besser

Soviel zum Thema Eigenverantwortung der Bundesbürger: Jeder zweite sozialversicherungspflichtig Beschäftigte spricht sich laut einer Umfrage des Versicherers Delta Lloyd und des F.A.Z.-Instituts dafür aus, eine Vorsorgepflicht über eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) gesetzlich zu verankern, nur 35,5 Prozent lehnen dies ab. Zwar sorgen acht von zehn Beschäftigten in mittelständischen Betrieben zusätzlich für ihren Lebensabend vor. Doch lediglich 47,2 Prozent nutzen die steuerlichen Vorteile der bAV.

Chancen für Vermittler
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass der bAV-Markt noch lange nicht gesättigt ist. Der erfolgversprechendster Ansatzpunkt für den Produktabsatz ist der Arbeitgeber. Denn für jeweils 52,8 Prozent der Befragten sind ein überzeugendes Angebot des Brötchengebers bzw. die aktive Unterbreitung eines Angebots durch den Chef Gründe, ein bAV-Produkt abzuschließen. Wenig überraschend: Die Betriebsrente wird noch attraktiver, wenn sich der Arbeitgeber finanziell daran beteiligt.

Doch mit dem Engagement der Arbeitgeber in Richtung bAV sieht es eher mau aus, Nachholbedarf haben laut Studieninitiatoren diesbezüglich vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. Nur jeder zweite Mittelständler bietet seinen Arbeitnehmern Informationsveranstaltungen und ausführliche Beratungsgespräche an. Und lediglich jeder vierte Arbeitgeber geht aktiv mit einem Produktangebot auf seine Mitarbeiter zu.

Sicherheit ist Trumpf
Nach Ansicht der Angestellten ist die Qualität der Angebote in den vergangenen fünf Jahren gestiegen. In Bezug auf die Produktwahl zeigt sich der Hang der Bundesbürger zur konservativen Geldanlage. Fast 80 Prozent der Befragten entscheiden sich für bAV-Produkte, die ein hohes Maß an Sicherheit bieten.

Nur sieben Prozent der Angestellten planen konkret bis 2011 den Abschluss eines neuen Altersvorsorgeprodukts, ergab die Untersuchung. Das Hauptargument gegen den Abschluss einer Entgeltumwandlung sind fehlende finanzielle Mittel - vor allem gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise sowie die höhere Mehrwertsteuer schlügen zu Buche. Und noch immer wiegen sich zu viele Deutsche in der trügerischen Sicherheit, ihre gesetzliche Rente reiche, um den Lebensabend finanziell zu bestreiten: Jeder dritte Angestellte, der auf eine zusätzliche Vorsorge verzichtet, ist dieser Meinung.
Quelle Hauptbild: Altmann, pixelio.de

Autor(en): Stefanie Kraus

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