BCA Messekongress 2010: Große Pläne, kleine Dämpfer, neue Ideen

Heute und am morgigen Donnerstag findet in den Rhein-Main-Hallen der BCA Messekongress 2010 für unabhängige Finanzdienstleister statt. Laut Unternehmensangaben ist die Halle mit 134 Ausstellern ausverkauft, in den beiden Messetagen rechnet die BCA Gruppe mit rund 3.500 Besuchern.

Die BCA Gruppe, die mit 11.000 Partnern zusammenarbeitet, 9.000 Produkte verwaltet und sich selbst als „Multiboutique von Kernkompetenzen“ sieht, hat sich für 2010 viel vorgenommen und bereits einiges umgesetzt: neue Konzeptlösungen, mehr Präsenz in der Fläche, Qualifizierung der Versicherungs- und Investmentberater, Kooperationen mit neuen Partnern und Verhandlungen mit potenziellen neuen Aktionären.

Verunsicherte Kunden treffen auf verunsicherte Berater
Nüchtern konstatierte Dr. Michael Keilholz, BCA Vorstand mit dem Schwerpunkt Investment, das rückläufige Investmentgeschäft durch die Finanzmarktkrise und die Tatsache, dass sich auch sein Haus diesem Trend nicht entziehen konnte. Problematisch sei aber dabei auch, dass die Finanzkrise eine Beraterkrise sei, bei der verunsicherte Kunden auf verunsicherte Berater träfen, mit der logischen Konsequenz: schlechte Geschäfte. Die Lehre aus der Krise müsse für die Branche und sei auf jeden Fall für sein Unternehmen, dass Produktanbieter künftig nicht mehr auf den Risikoappetit des Kunden reagieren dürfen, sondern nur dessen Risikotragfähigkeit im Blick haben müssten. „Die frühere prozyklische Kurzatmigkeit war ein Irrweg. Hier sind wir auf dem richtigen Weg, vernünftige Lösungen für die Zukunft zu bieten“, ist sich Dr. Keilholz sicher.

Für das laufende Jahr hat sich die Gruppe, so Roland Roider, BCA-Vorstand Versicherungen, zudem vorgenommen, „mehr Präsenz in der Fläche zu zeigen“ und zwar mit regionalen Veranstaltungen. Das heißt genau: Makler, die mit der BCA zusammenarbeiten, laden ihre Kunden ein. Die BCA und Partner von ihr sind dann auf diesen Terminen präsent und informieren die Endverbraucher über relevante Investment- und Versicherungsfragen. „Dieses Angebot wird von Maklern und Kunden sehr gut angenommen“, kommentierten die beiden Vorstände diese neue Strategie einstimmig.

Nachwuchsbörse: Treffpunkt für Makler und Absolventen
Die Maklerschaft wird immer älter, immer mehr Maklerunternehmen schließen aus Altersgründen. Doch qualifizierten Nachwuchs für eine Verjüngung des Unternehmens oder eine Bestandsübertragung zu finden, ist nicht einfach. Der Grund: Qualifizierter Nachwuchs in der Investment- und Versicherungsbranche ist zunehmend Mangelware. Dies haben nicht nur die BCA-Chefs erkannt, sondern diese Erkenntnis hat sie auch dazu angespornt, einen Weg aus diesem Dilemma zu finden. Aus diesem Grund haben Sie in Kooperation mit der Deutschen Maklerakademie (DMA) eine „Nachwuchsbörse“ gegründet und stellen diese auf dem Wiesbadener Messekongress als Pilotprojekt vor. Diese Börse soll eine Plattform für Absolventen und Makler sein, die in Kontakt treten möchten. Hierzu werden rund 150 Absolventen von Fachhochschulen und Universitäten erwartet.

Neue Aktionäre herzlich willkommen
Seit 2009 beteiligen sich vier große Maklerversicherer (Barmenia, Signal Iduna, Volkswohlbund und die Stuttgarter Versicherungsgruppe) an der BCA AG. Doch die beiden Vorstände sind offen für weitere Aktionäre in dieser Runde, wobei nicht nur Versicherungsgesellschaften willkommen seien, sondern auch Finanzdienstleistungsunternehmen. Konkrete Gespräche mit möglichen weiteren Gesellschaftern liefen bereits, Namen oder weitere Details zu den Verhandlungen konnten und wollten Keilholz und Roider im Augenblick noch nicht liefern.

Obwohl Dr. Michael Keilholz den Markt für Geschlossene Fonds augenblicklich als „Trümmerfeld“ erachtet, will die BCA Gruppe mit ihren diesbezüglichen beiden Partnern in Verbindung bleiben, wobei sie den Markt aber kritisch observierten. Trotzdem glaubt Keilholz, dass eine qualitative Wiedergeburt dieses Segments möglich ist, aber „selbstverständlich unter anderen Vorzeichen als bislang“.

Autor(en): Meris Neininger

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