Beamte: Von vielen Vermittlern zu Unrecht ignoriert

Beamte müssen sich immer vorbildlich verhalten. Das gilt auch für ihre Gesundheitsvorsorge. So verweist "Euro am Sonntag" in einem Krankenversicherungstest darauf, dass es Dienstherren wohl nicht mehr mögen, wenn die Staatsdiener die Lücke im Gesundheitsschutz, die die sogenannte Beihilfe lässt, nicht durch zusätzlichen Privatschutz schließen. Staatlich erstattet werden 50 bis 80 Prozent der der Aufwendungen - je nach Familiensituation und abhängig davon, ob es sich um einen Bundes- oder Landesbeamten handelt.

Das Versicherungspotenzial für Staatsdiener wird oft unterschätzt. Laut der Axa-Versicherung gibt es fünf Millionen Menschen, die als Beamte, Soldaten, Richter oder Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst beschäftigt sind. Hinzukommen rund sieben Millionen Angehörige. Jährlich starten rund 60.000 Beamtenanwärter ihre Laufbahn.

Optimalen Gesundheitsschutz für Beamte bieten laut dem Test per Restkostentarif für Männer vor allem Universa, Deutscher Ring, Hallesche, Münchener Verein und Alte Oldenburger. Bei Frauen sind es lediglich Tarife der Universa und des Deutschen Ring, die Bestnoten erzielen. Per Software - etwa von KVpro, Innosystems, Levelnine, Morgen & Morgen oder Softfair, lassen sich relativ schnell individuelle Preis-Leistungs-Ratings bauen. Laut aktuellem Test kosten Top-Tarife für Männer zwischen 160 und 200 Euro pro Monat; für Frauen monatlich zwischen 230 und 250 Euro. Das gilt aber nur noch bis zum Uni-Sex-Starttermin am 21. Dezember 2012.


Mundpropaganda hilft
Der Verkauf von Versicherungsschutz an Beamte gilt alsschwierig. Es bedarf in der Regel schon deutlich mehr Kommunikation als mit anderen Kundengruppen, denn Beamte gelten als kritische Hinterfrager, meint zumindest Jörg Laubrinus von der Berliner Vertrieb24. So meiden Versicherungsmakler noch immer etwa Lehrer und überlassen hier das Feld klassischen Anbietern, wie Debeka und Huk-Coburg. Laubrinus Tipp ist prägnant: "Hast Du einen Lehrer geknackt, hast Du alle." Es herrsche in der Lehrerschaft eine starke Mundpropaganda.

Beim Schutz gegen Powerverlust im Beruf, gilt für Beamte eine Sonderrolle. Sie brauchen einen speziellen Dienstunfähigkeitsschutz, weil Dienstunfähigkeit und Berufsunfähigkeit nicht deckungsgleich sind. Laut Axa sollte auch die Teildienstunfähigkeit mit abgesichert sein. Der Versicherer, der mit der Übernahme des klassischen Beamtenversicherer DBV-Winterthur hohe Kompetenz in diesem Segment hat, bietet Vermittlern einen Beamten-Vorsorgerechner. Damit sollen auch Neulinge leicht ins lukrative Beamtengeschäft einsteigen können.

Bild: © Hans-Peter Bollinger/

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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