Bei einem Drittel sieht es düster aus mit finanziellen Reserven

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Fast ein Drittel der Deutschen verfügt über keinerlei Ersparnisse. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer repräsentativen ING-Umfrage in 13 europäischen Ländern, Australien und den USA. Vor einem Jahr sah das Ergebnis noch anders aus. Zu diesem Zeitpunkt waren noch ein Viertel der Bürger ohne eiserne Reserven.

Deutschland weist im internationalen Vergleich den zweithöchsten Anteil an Menschen ohne Ersparnisse auf. 31 Prozent der Befragten gaben hierzulande an, dass ihr Haushalt über keinerlei finanzielle Reserven verfügt. Im Vergleich zur entsprechenden Umfrage 2017 verschlechterte sich die finanzielle Lage der Deutschen damit um vier Prozentpunkte. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der ING Deutschland, die Ende 2018 in 13 europäischen Ländern sowie Australien und den USA durchgeführt wurde.

„Die Ergebnisse zeigen, dass Deutschland nicht das Land der Sparer ist, das es gerne vorgibt zu sein“, sagt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING Deutschland. „Die Schere zwischen Arm und Reich geht trotz guter Wirtschaftslage weiter auseinander: Der Anteil derjenigen, die gar nicht sparen, steigt an. Eine solche Entwicklung hat noch für keine Volkswirtschaft auf lange Sicht Vorteile gebracht.“

Mehrheit der Deutschen schränken lieber Konsum ein, als sich Geld zu leihen

Die Mehrheit der Befragten ohne Ersparnisse (63 Prozent) gibt an, dass sie zu wenig verdienen, um finanzielle Rücklagen bilden zu können. Dabei wurde vergangenes Jahr eine positive Lohnentwicklung prognostiziert. Immerhin geben 52 Prozent der Befragten in Deutschland an, dass ihnen zum Monatsende nie das Geld ausgeht. Ist dies doch der Fall, schränkt die große Mehrheit (78 Prozent) der deutschen Verbraucher lieber ihren Konsum ein, als sich Geld zu leihen.

Die deutschen Verbraucher, die Sparreserven bilden, haben im Vergleich zu anderen europäischen Bürgern hohe Rücklagen. Beim Anteil der Befragten, deren Ersparnisse sich auf mindestens vier Monatsgehälter belaufen, belegt Deutschland weiterhin Plätze in der Spitzengruppe gemeinsam mit Frankreich, Italien und Polen.

Vierter Platz hinter den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und der Türkei

Insgesamt sind die Deutschen mit der Höhe ihrer Ersparnisse zufrieden. Deutschland belegt hier den vierten Platz, hinter den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und der Türkei. In Ländern wie Italien und Frankreich, in denen die gesamtwirtschaftlichen Lage eher schwierig ist, sind die Verbraucher weniger zufrieden mit der Höhe ihrer Ersparnisse.

Hintergrundinformationen

Die Untersuchung fand im Oktober 2018 statt. Befragt wurden für diese finanzielle Entscheider ab 18 Jahren. Befragte International: 14.695, Befragte in Deutschland: 1.006

Autor(en): Versicherungsmagazin

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