Die Corona-Pandemie verlangt der Bevölkerung einiges ab. Die Zahl der Menschen, die psychologische Unterstützung benötigen, ist im vergangenen Jahr angestiegen. Das zeigen auch Zahlen der Debeka.
Hat sich das Corona-Jahr 2020 negativ auf die Psyche ausgewirkt? Unter dieser Fragestellung hat die Debeka ihren Bestand von mehr als 2,4 Millionen privat Krankenversicherten unter die Lupe genommen. Ihr Maßstab dafür sind eingereichte Rechnungen für Psycho- und Verhaltenstherapie. In seiner Analyse verglich der Versicherer jeweils die Rechnungseingänge der einzelnen Monate 2020 mit denen der entsprechenden Monate 2019.
Auswirkungen der Pandemie zeigen sich bei eingereichten Rechnungen
Das Ergebnis zeigt neben starken Schwankung im vergangenen Jahr, auch einen deutlichen Anstieg der Rechnungseingänge für psychotherapeutische Leistungen. Im zweiten Quartal 2020, der Phase des ersten Lockdowns, ging der Rechnungseingang zurück und stieg danach im zweiten Halbjahr kräftig an.
"Die Corona-Situation stellt die Menschen vor große Herausforderungen, denn unser Leben wird in weiten Teilen auf den Kopf gestellt", sagt Thomas Brahm, Vorstandsvorsitzender der Debeka Versicherungen. "Viele sagen, dass es ihnen zunehmend schwerfällt, damit umzugehen. Die Auswirkungen der Pandemie zeigen sich dementsprechend auch bei den eingereichten Rechnungen für psychotherapeutische Behandlungen."
Starker Anstieg zum Jahresende 2020
Laut Brahm zeigt sich ein klares Ergebnis: "Während in der Phase des ersten Lockdowns ein deutlicher Rückgang bei den Behandlungen zu verzeichnen war, sehen wir in den letzten Monaten des Jahres 2020 einen sehr starken Anstieg."
Das Gros der Rechnungen reichen die meisten Versicherten traditionell im Januar ein. Danach ist im Jahr 2020 die Anzahl der Belege für Psycho- und Verhaltenstherapiesitzungen ab Februar im einstelligen Prozentbereich zunächst gesunken. In der Phase des ersten Lockdowns bis in den Mai dann sogar noch deutlicher.
Ab Juni bis Dezember stieg die Anzahl der Rechnungen, im Herbst sogar in den zweistelligen Prozentbereich. So waren es für Oktober fast zwölf Prozent mehr als im Vorjahresmonat, im November sogar 26,7 Prozent und im Dezember 12,4 Prozent. Eine deutliche Steigerung und Verlagerung. Insgesamt ist für das Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr beim Rechnungseingang für Therapien gegen psychische Leiden ein Zuwachs von 1,7 Prozent zu verzeichnen.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de