Dekra prüft Arztpraxen

Wie kann man die Qualität einer Arztpraxis bewerten? Fragebögen im Internet sind sicher nicht der einzige Weg. Ein Pilotprojekt zeigt, wie ein solcher Prozess aussehen könnte. In dem Programm haben zunächst zehn Praxen zwischen Februar und Mai 2009 das Zertifizierungsverfahren der Dekra nach DIN-Norm (DIN EN ISO 9001:2008) durchlaufen: sieben Facharztpraxen von goMedus und drei Zahnarztpraxen des Netzwerks goDentis. Beide Ärztenetze sind Töchter der DKV Deutsche Krankenversicherung und umfassen derzeit bundesweit mehr als 1.000 Mediziner.

„Uns ist sehr wichtig, dass die Patienten bestmöglich versorgt werden und sich in den Praxen gut aufgehoben fühlen“, erklärt der Leiter des Strategischen Gesundheitsmanagements, Dr. Andreas Kottmeier. „Ich bin davon überzeugt, dass sich ein professionelles Praxismanagement auch positiv auf die medizinische Behandlung auswirkt.“

Arbeitsabläufe auf dem Prüfstand
Gegenstand der Zertifizierung sind die Organisation und Arbeitsabläufe in der Arztpraxis. Dabei geht es nicht nur um Äußerlichkeiten, wie etwa eine zügige Terminvergabe. Auch die Einhaltung der Hygienevorschriften und die gute Zusammenarbeit im Team spielen dabei eine Rolle. Die Patienten müssen außerdem regelmäßig zu ihrer Meinung über die Arztpraxis befragt werden. Nach je einem Jahr müssen sich die Praxen einem Überwachungsaudit, nach drei Jahren einer Rezertifizierung stellen. Unterstützt werden die Praxen in ihrem Qualitätsmanagement von einer speziellen Software.

Geplant ist, dass nach und nach alle Praxen in den Netzwerken überprüft und zertifiziert werden. Die im goMedus-Netz vertretenen Praxen müssen sich innerhalb von drei Jahren zertifizieren lassen. goDentis sieht für jede ihrer Praxen eine eigene Zertifizierung nach einem sepzifischen eigenem System vor. Auf Nachfrage berichtet die Dekra, dass sich in den kommenden Jahren „eine Vielzahl der goDentis-Praxen“ auch nach ISO 9011:2008 zertifizieren lassen werden.

Autor(en): Alexa Michopoulos

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