Deutsche Beamten-Versicherung verteilt Geld

Wer bei der damaligen Deutsche Beamten-Versicherung Öffentlichrechtliche Lebens- und Renten-Versicherungsanstalt am 31. Dezember 1989 schon und am 26. April 1990 noch einen Lebens- oder Rentenversicherungsvertrag besaß, hat einen Berechtigungsschein erhalten, der bares Geld wert ist. Im Durchschnitt seien es 560 Euro, sagte Hans-Joachim Krauß, Vorstandsmitglied der DBV Öffentlichrechtliche Anstalt für Beteiligungen, in Wiesbaden.

Allerdings könne der Wert im Einzelfall stark schwanken, die Spannweite nannte er 30 Euro bis sogar 50.000 Euro. Die Ausgabe dieses Berechtigungsscheins im Jahr 1994 an rund 610.000 Versicherte hängt mit der mit einem Börsengang verbundenen Umstrukturierung der damaligen DBV-Gruppe 1989/90 zusammen. Denn der Veräußerungsüberschuss aus dem Börsengang, das war Teil der seinerzeit auch unter Mitwirkung der Aufsicht getroffenen Vereinbarungen, steht den Lebensversicherten zu, die in dem genannten Zeitraum bei der Anstalt versichert waren.

Nun bestand dieser Überschuss damals nur zum Teil aus Mitteln, die den Versicherten direkt auf ihren Versicherungskonten gutgeschrieben werden konnten. Das waren umgerechnet rund 300 Millionen Euro. So wurden drei Millionen Kunden aus dem Klein-, Gruppen- und dem Konsortialgeschäft bereits abgefunden. Ein anderer Teil des Überschusses bestand jedoch aus einem damals nicht verteilbaren Aktienpaket von zuletzt 25 Prozent an der DBV Holding AG, das im Besitz der neu gebildeten DBV Öffentlichrechtliche Anstalt für Beteiligungen verblieb, und 2006 verkauft worden war.

344 Millionen Euro für die Inhaber der Berechtigungsscheine
Der Überschuss aus diesem Verkauf - einschließlich aufgelaufener Überschüsse - beläuft sich auf etwa 344 Millionen Euro und wird seit dem 1. März 2007 an die Inhaber der Berechtigungsscheine verteilt.

Dafür ist der erste von drei jedem Berechtigungsschein beigegebenen Coupons einzureichen, und zwar über ein Kreditinstitut, dass alles weitere veranlasst. Der Berechtigungsschein nennt für jeden Inhaber den Wert dieses Papiers in Millionstel-Anteilen am Gesamtwert der DBV Öffentlichrechtliche Anstalt für Beteiligungen und gründet sich weitgehend auf deren Anteil an der DBV Holding. Bestimmend für die Höhe des Millionstel-Anteils seien das auf den Versicherten entfallende Deckungskapital sowie seine Beitragshöhe gewesen, wurde erläutert.

Nur ein Drittel der Berechtigten hat sich bislang gemeldet
Allerdings haben sich bislang - trotz vieler Hinweise in den Medien - nur etwa ein Drittel der Berechtigten gemeldet. 208.000 Berechtigte erhielten 143 Millionen Euro. Der Coupon 1 kann noch bis zum 2. März 2009 vorgelegt werden. Nach diesem Zeitpunkt wird er wertlos. Krauß empfahl vor allem auch Erben ehemaliger Versicherter, in womöglich noch vorhandenen Unterlagen nach diesem Berechtigungsschein zu schauen.

Nach Abschluss der Einlösung des ersten Coupons wird im Sommer 2009 eine zweite Runde der Geldverteilung beginnen. Krauß rechnet damit, dass im Mai 2009 noch 260 - 265 Millionen Euro - unter anderem aus der Herabsetzung des Eigenkapitals - vorhanden sind, die dann auf den Coupon 2 ausgeschüttet werden. Diesen können während eines Zeitraums von drei Jahren auch diejenigen vorlegen, die die Einlösung von Coupon 1 versäumt haben.

Dritte Ausschüttung voraussichtlich 2012
Schließlich wird - voraussichtlich im Herbst 2012 - eine dritte Ausschüttung des dann noch vorhandenen Restvermögens auf Coupon 3 erfolgen. So wird voraussichtlich im Frühjahr 2013 die Liquidation der DBV Öffentlichrechtliche Anstalt für Beteiligungen abgeschlossen sein.

Weiter Informationen gibt es im Internet unter oder unter der Service-Hotline 01803 202 608 (9 Cent je angefangene Minute aus dem deutschen Festnetz, ggf. abw. Mobilfunktarif).

Foto: DBV Öffentlichrechtliche Anstalt für Beteiligungen

Autor(en): Erich Erlenbach

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