Deutscher Ring Kranken: Zwischen Frust und Kampfgeist

Der Konflikt zwischen Bâloise-Gruppe und Deutscher Ring Krankenversicherungsverein ist eskaliert. Das Versicherungsmagazin wollte von Wolfgang Fauter (Foto rechts), Vorstandsvorsitzender DR Kranken, erfahren, wie es dazu kam und wie es nun weitergeht. Lesen Sie hier Auszüge aus dem Interview.




Warum mussten Sie die Ämter als Vorstandsvorsitzender der Deutsche Ring Sach und Deutsche Ring Leben abgeben?
Zuerst hat man dem gesamten Vorstand – nicht nur mir – „beachtliche Geschäftsergebnisse“ attestiert. Kurz darauf hat man uns abberufen, mit der Begründung, dass wir ein Loyalitätsproblem hätten. Und die Vorstände der DR Kranken wurden nicht direkt, sondern in der Presse über die Kündigung der Partnerschaft informiert und dass man beabsichtige, den Vorstand abzuberufen. Wer einen Vorstand abberuft, hat eine Ad-hoc-Mitteilung zu machen. Man macht aber keine Ad-hoc-Mitteilung mit der Ankündigung, den Vorstand in 14 Tagen abzuberufen, das hat eine andere Qualität. Früher gab es keine Loyalitätsprobleme. Nun stellt man plötzlich fest, dass wir sowohl der DR Leben und Sach als auch der DR Kranken verpflichtet sind, und folglich ein Loyalitätsproblem hätten. Es ist auch erstaunlich, dass man dieses Problem erst nach der zweiten Verlängerung meines Vertrages sieht. Es hat während meiner Amtszeit nie Interessenkonflikte gegeben und ich habe immer für beide Seiten gute Lösungen gefunden, und zwar im Interesse der Deutscher Ring Gruppe. Die Meinung der Bâloise hat sich diesbezüglich geändert. Warum, kann ich nicht nachvollziehen.

Wie groß erachten Sie den Imageschaden durch den Streit zwischen der Bâloise-Gruppe und Ihrem Haus?
Entscheidend für uns ist, dass sich dieser Streit nicht negativ auf unsere Kunden niederschlägt. Dafür werden wir kämpfen. Da diese Auseinandersetzung mit einer relativ komplexen Rechtsmaterie einhergeht, besteht natürlich die Gefahr, dass diese als Schlammschlacht interpretiert wird und so auch gewisse Auswirkungen aufs Image hat. Ich habe ja nichts dagegen, dass die Bâloise Synergien anstrebt, das ist völlig legitim. Der entscheidende Punkt ist, sie darf nicht Synergien zulasten der DR Kranken-Kunden anstreben, und wenn sie das doch tut, muss sie das entstandene Ungleichgewicht wieder ausgleichen.

Was geschieht mit den Mitarbeitern, die sowohl mit der DR Kranken als auch der DR Sach und Leben Arbeitsverträge haben?
An der arbeitsvertraglichen Situation ändert sich für die Mitarbeiter durch die Bildung des Gleichordnungskonzerns nichts. Sorgen um ihre Arbeitsplätze bereitet den Mitarbeitern allerdings die angekündigte „Vernetzung“ von Sach- und Lebensversicherung des Deutschen Rings mit der Basler Versicherung. Deshalb haben Deutscher Ring Krankenversicherungsverein und die Signal Iduna Gruppe angeboten, alle Arbeitsplätze zu erhalten, wenn wir die entsprechende unternehmerische Handlungsfreiheit bekommen. Die Bâloise hat sich dem bislang verwehrt.

Lesen Sie das gesamte Interview in der März-Ausgabe von .

Foto: Meris Neininger

Autor(en): Versicherungsmagazin

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