Deutschland wird Testmarkt für Google-Krankenversicherung

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Seit Monaten wird in den Thinktanks des Internetriesen Google in Mountain View, Kalifornien, der Angriff auf die europäische Versicherungslandschaft vorbereitet. Bislang ist es dem Unternehmen gelungen, den Deckel auf seinen Plänen zu halten. Aber ein Strategiepapier aus dem innersten Führungszirkel von Google, das Versicherungsmagazin exklusiv vorliegt, beweist, dass bis spätestens Mitte April mit dem Roll out der Krankenversicherung "G-Surance" gestartet werden soll. Testmarkt für den Versuchsballon wird Deutschland sein.

"G-Surance" kommt komplett ohne Gesundheitsfragen aus. Diese könnten entfallen, da man von den Versicherten beziehungsweise Google-Kunden sowieso alle Daten habe, bestätigte ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage.

Der Vertrieb der Police soll ausschließlich digital erfolgen. Der Konzern hat bekannte deutsche Influencer als Werbeträger verpflichtet. Man erwarte vor allen Dingen in der Zielgruppe der 18- bis 35-Jährigen eine positive Resonanz, heißt es in dem Strategiepapier. In ersten Jahr wolle man einen Marktanteil von 15 bis 20 Prozent erreichen. 

Hier ein Auszug aus dem Papier:

"Mit G-Surance bieten wir unseren Kunden nicht nur eine Krankenversicherung sondern Gesundheitsdienstleistungen von der Wiege bis zur Bahre an. Schließlich kennt niemand die Menschen so gut wie wir. Mit unseren Daten können wir echte Synergien zum Wohle der Menschheit heben. Stöbert ein Versicherter beispielsweise im Internet nach Ratgeberliteratur, können wir ihm in Echtzeit Werbung für Coachings, Lebenshilfe und Psychopharmaka anbieten.

Durch Nudging-Experten können wir Versicherte zu gesundheitsbewusstem Verhalten anspornen, das spart auch der Gesellschaft Millionen Euro. Will sich etwa ein übergewichtiger Versicherter Pizza und Bier per Lieferservice bestellen, können wir ihm mit Push-Nachrichten zu einer gesünderen Auswahl raten. Ignoriert er diese, sind verschiedene Eskalationsstufen denkbar: Von der Veröffentlichung seiner Blutwerte und seines Gewichts in den sozialen Netzwerken, über die Benachrichtigung seines Arbeitgebers bis zu Prämienaufschlägen bis 1.000 Prozent. Unsere Experten sind im vergangenen Jahr nach China gereist und haben sich eingehend mit dem dortigen Social Credit-System beschäftigt. Dieses ist unserer Ansicht nach auch in Europa geeignet, um die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern."

Falls Sie sich nun fragen, wo genau Sie diese Krankenversicherung abschließen können: Heute ist der 1. April!

 

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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