Die größten Versicherer Deutschlands

Unter den größten Unternehmen Deutschlands tummeln sich weiterhin viele Versicherer. Das hat die Tageszeitung "FAZ" jüngst ermittelt. Die Ergebnisse dieser Gesellschaften für das vergangene Geschäftsjahr zeigt Versicherungsmagazin anhand von Beitragseinnahmen, Gewinn und Mitarbeiterzahlen im Detail.

Die Allianz Group ist mit einem Umsatz von 22,5 Milliarden Euro 2008 Deutschlands und Europas größter Versicherer, trotz eines Minus von zehn Milliarden Euro gegenüber 2007. Dies geht aus der jüngsten Übersicht "Die 100 größten Unternehmen" der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) hervor.

Blick auf Europa
Der Blick durch die europäische Brille zeigt: Der Allianz (von Platz 6 auf Rang der 100 größten Unternehmen abgerutscht) dicht auf den Fersen ist die Axa Versicherungsgruppe (Frankreich) mit 85,3 Milliarden Euro Beitragseinnahmen (um drei Ränge auf Platz 12 gefallen). Die Generali-Gruppe (Italien) schaffte es mit 64,6 Milliarden Euro zwar einen ganz leicht erhöhten Umsatz, fiel aber drei Ränge auf Platz 20 zurück. Deutsche Versicherer folgen in gebührendem Abstand: Nur die Münchener Rück kam noch unter die besten 100 Unternehmen – mit 37,9 Milliarden Euro Umsatz (Platz 50). Unter den internationalen Versicherern des Kontinents finden sich die britische Aviva mit 45,5 Milliarden Euro Umsatz (Platz 41), Zurich Financial Services mit 35,3 Milliarden (Platz 56), die französische CNP Assurances (Platz 73) und die britische Prudential mit 23,9 Milliarden Euro (Platz 91).

Bei den Jahresüberschüssen 2008 schaffte es in Deutschland nur noch eine Assekuranz unter die besten 30 einheimischen Firmen: Die Münchener Rück kam mit 1,53 Milliarden Euro auf Rang 12. Damit fiel sie nur um einen Rang zurück, büßte aber gegenüber 2007 satte 61,1 Prozent Umsatz ein. Noch härter traf es die Allianz Group, die noch 2007 mit 8,71 Milliarden Euro Gewinn die deutsche Umsatzrangliste angeführt hatte und 2008 gar nicht mehr in den Top-30 gelistet ist (Verlust - insbesondere wegen Dresdner Bank: 2,2 Milliarden Euro). Bei der Umsatzrendite schafften es nur noch zwei Versicherer (2007: vier) unter die besten 30: Die Kölnische Rück brachte es auf 12,8 Prozent Nettorendite (Platz 11) und die Zurich Gruppe Deutschland auf 7,0 Prozent (Platz 23).

Innerhalb der Versicherungsbranche haben sich die Proportionen bei den Beitragseinnahmen 2008 in Deutschland nicht verschoben. Nach Allianz und Münchener Rück (samt Ergo-Gruppe) kommen mit gebührendem Abstand wieder unverändert in den Top-10: Talanx (19 Milliarden Euro Umsatz), Generali Holding (14,2 Milliarden), AXA-Konzern (9,8), R + V (9,5), Debeka (7,8), Zurich-Gruppe Deutschland (6,1), Versicherungskammer Bayern (6,0) und HUK-Coburg (4,8). Unter den Unternehmen mit den höchsten Umsatzzuwächsen (Beitragseinnahmen) findet sich diesmal kein einziger Versicherer. Im Jahr zuvor waren noch die AXA-Konzern AG sowie der Regionalversicherer VGH gelistet – beide insbesondere durch Zukäufe.

Allianz bei Beschäftigungszahlen stabil
Die Allianz brach zwar beim Gewinn deutlich ein, zeigte sich aber bei den Beschäftigtenzahlen überraschend stabil: Während der größte deutsche Arbeitgeber, die Deutsche Post, 512.500 Mitarbeiter beschäftigt (- 4,5 Prozent), baute der größte deutsche Versicherer um 0,9 Prozent auf 182.900 Mitarbeiter zu. Nicht unter den Top-30, aber dennoch große Arbeitgeber unter den Assekuranzen sind: Münchener Rück (44.200 Mitarbeiter), Talanx (18.000), Generali Holding (16.000), Debeka (14.700), Axa (11.700) und R + V (11.100).

Autor(en): Detlef Pohl

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