Die Linke will gesetzliche Rentenversicherung umbauen

Die Partei Die Linke will die gesetzliche Rentenversicherung in eine Erwerbstätigenversicherung umbauen, in der alle Berufsgruppen – also auch Selbstständige, Beamte und Politiker – einzahlen. Das geht jedenfalls aus einer Stellungnahme der Partei gegenüber dem Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) hervor.

In einem ersten Schritt sollten die bisher nicht obligatorisch abgesicherten Selbstständigen in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen und ihnen damit der Zugang zum vollen Leistungspaket der Alters-, Hinterbliebenen- und Erwerbsminderungsabsicherung sowie der Rehabilitationsleistungen eröffnet werden. Statt teurer Pauschalen sollten Beiträge, die sich zeitnah am tatsächlichen Einkommen orientieren, gezahlt werden.

Wunsch: Sonderabgabe auf Honorare beim Öffentlichen Dienst

Die Linke schlägt vor, dass Selbstständige mit geringem Einkommen nur 50 Prozent des Beitragssatzes zahlen. Mit steigendem Einkommen erhöhe sich der Beitragssatz linear bis hin zur vollständigen Selbstzahlung der Beiträge. Die gesetzliche Rentenversicherung erhalte vom Bund zum Ausgleich für nicht vollständig bezahlte Beiträge einen entsprechenden Zuschuss. Zur Refinanzierung dieses Steuerzuschusses solle beim Öffentlichen Dienst und bei Unternehmen und Organisationen, die als Auftraggeber fungieren, eine abzuführende Sonderabgabe auf die Honorare erhoben werden.

Ziel: Umlagefinanziertes Solidarsystem stärken
Statt kapitalgedeckter Altersvorsorgesysteme, zu denen auch Betriebsrenten gehören, will Die Linke die gesetzliche Rentenversicherung, die wieder alleine den Lebensstandard im Alter sichern solle, stärken. Das umlagefinanzierte Solidarsystem der gesetzlichen Rente habe sich, gerade auch vor dem Hintergrund der Finanzkrise, als „sicherer, effizienter, umfassender im Schutz und dabei für die Beschäftigten sogar als billiger“ erwiesen.

Quelle: DIA, Bild: © Stephanie Hofschlaeger /

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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