Durchgehende Digitalisierung der Assekuranz ist (noch) Zukunftsmusik

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Im vergangenen Jahr haben immer noch mehr als 40 Prozent der Versicherer keine oder nur unzureichende Digitalisierungsinitiativen umgesetzt. Dass damit viele Unternehmen Chancen im Hinblick auf neue Geschäftsmodelle, Vertriebswege oder Arbeitsweisen vergeben, zeigt eine Umfrage der Managementberatung EY Innovalue. Die Experten befragten Ende 2019 im EY Innovalue Versicherungs-Roundtables rund 80 Vorstände und Führungskräfte der Versicherungsindustrie.

Knapp 38 Prozent der Versicherer sind mit ihren geplanten Digitalisierungsinitiativen exakt so erfolgreich wie geplant und erwartet gefahren. Jeder fünfte Versicherer (20,8 Prozent) hat seine Erwartungen mit den gestarteten Digitalisierungsprojekten sogar übertroffen. Für 34 Prozent der Unternehmen bleiben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück und 7,5 Prozent haben keine Initiativen gestartet.

Die Zeit drängt

"Zunehmender Wettbewerb durch internationale Tech-Giganten und ausgewählte Insurtechs in Verbindung mit unzureichenden eigenen Digitalstrategien sind weiterhin die größten Herausforderungen der Versicherungsbranche," sagt Christian Mylius, Partner und Managing Director bei EY Innovalue. Versicherer, aber auch Broker oder Finanzvertriebe, müssten sich so schnell wie möglich kundenzentrierter aufstellen und Kundenbedürfnisse in Vertriebs-, Produkt- oder Pricingstrategie erfüllen, empfiehlt der Experte.

Das Beratungshaus weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich noch nicht alle Versicherer mit digitalen Produkten und Services auf Plattformen und Ökosystemen engagieren. Knapp 26 Prozent ist gar nicht engagiert, 14,8 Prozent " eher nein" und 9,3 Prozent "eher ja". Immerhin: 50 Prozent der Versicherer nutzen bereits Plattformen oder Ökosysteme für ihre Produkte und Services.

Kooperationen mit Insurtechs angestrebt

Im Verhältnis zwischen etablierten Versicherern und Insurtechs stehen die Zeichen auf Kooperation. Rund 40 Prozent der befragten Versicherer halten strategische Partnerschaften für erfolgversprechend. Knapp 37 Prozent setzen auf eine selektive Zusammenarbeit. Beteiligungen mit Wagniskapital beziehungsweise Mitwirkung bei Innovationsinitiativen halten nur rund 15 Prozent beziehungsweise rund neun Prozent für Erfolgsmodelle.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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