DWS stoppt Neugeschäft mit Riester

740px 535px

Die DWS Group (DWS) stellt zum 1. Juli 2021 ihr Neugeschäft mit allen Riester-Produkten ein. Diese Entscheidung betrifft die DWS Riester-Rente Premium, den DWS Vermögenssparplan Premium, den DWS Premiumsparplan für Versorgungsausgleich und die DWS Top-Rente.

Die Einstellung gilt aber nur für das Neugeschäft, die Bestandsverträge sollen unverändert weitergeführt werden. Auch die DWS Basis-Rente Komfort, ein garantiefreies Rürup-Produkt, soll im Neugeschäft weiterhin angeboten werden.

Kein Spielraum für chancenreiche Aktienanlagen

Die Begründung der DWS für diesen Schritt: Die vollständige Beitragsgarantie der Riester-Produkte erweist sich im Umfeld anhaltender Niedrigzinsen zunehmend als Bürde für Vorsorgesparer, da das Kapital fast ausschließlich in konservative und negativ rentierende Anleihen investiert werden muss. Die Gruppe moniert in diesem Zusammenhang, dass kein Spielraum für chancenreiche und substanzwertbasierte Aktienanlagen bleibt. Daher setze sich die DWS seit 2015 dafür ein, die verpflichtende Bruttobeitragszusage (100-Prozent-Garantie) bei Riester-Produkten durch den Gesetzgeber flexibler zu gestalten.

Weiterhin beklagt der Vermögensverwalter, dass CDU/CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag 2018 vereinbart hatten, zügig die private Altersvorsorge zu reformieren. Allerdings wurde in der nun auslaufenden Wahlperiode keine gesetzliche Änderung eingebracht. Die Entscheidung das Neugeschäft einzustellen, sei daher nötig, um die Interessen zukünftiger Anlegergenerationen zu schützen. Sobald die notwendige Reform durch den Gesetzgeber auf den Weg gebracht würde, werde die DWS ihre Position und ihren Neuvertriebsstopp nochmals prüfen.

Unterlassene Reform zwingt wohl zu dem Schritt

Über 665.000 Bestandskunden hätten sich bislang für ein Riester-Produkt der DWS entschieden. Nach eigener Einschätzung hätte sich die Gruppe so zu einem der bedeutendsten Marktteilnehmer in der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge gemausert. Sebastian Mentel, Leiter Private Vorsorge und Vermögensaufbau, begründet den harten Schnitt seines Hauses so: „Wir haben wirklich alles für die Verbreitung der kapitalgedeckten Vorsorge in Deutschland getan. In unserer Funktion als Treuhänder für unsere Kundinnen und Kunden zwingt uns die unterlassene Reform der Riester-Gesetzgebung leider dazu, bis zu einer Änderung keine neuen Verträge mehr anzunehmen.“

 

Fokus richtet sich auf garantiefreie Altersvorsorge

Die DWS setzt im Neugeschäft verstärkt auf garantiefreie fondsbasierte Sparformen und Produktlösungen. Ihr erklärtes Ziel sei es, auch in einer anhaltenden Niedrigzinsphase transparente und zukunftsfähige Lösungen zur Altersvorsorge und zum Vermögensaufbau anzubieten. Entsprechend richte sich der Fokus noch stärker auf die garantiefreie Altersvorsorge (DWS Basis-Rente Komfort) sowie auf das ungeförderte Fondssparen.

Der Vermögensverwalter hat laut eigener Aussage dabei vor allem junge Vorsorgesparerinnen und Vorsorgesparer im Blick. Deshalb setze er bewusst auch auf Einsteigerprodukte wie vermögenswirksame Leistungen oder Kinder- beziehungsweise Enkelsparpläne.

Quelle: DWS Group

Autor(en): versicherungsmagazin.de

Alle Branche News