Ein Tempolimit auf Autobahnen findet immmer mehr Anhänger

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Die Frage um ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen steht mal wieder auf der Agenda. Mehrere Umweltverbände haben sich kürzlich zu einem Bündnis zusammengeschlossen und fordern eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Die Politik hält dagegen.

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland hat selbst die Initiative ergriffen und konnte vergangene Woche den Erfolg ihrer Petition vermelden: 56.000 Menschen haben für ein Tempolimit von 130 km/h unterschrieben. Nun muss der Petitionsausschuss des Bundestags das Thema behandeln. Automobilclubs wie ADAC und AvD sehen hingegen in einer generellen Geschwindigkeitsbegrenzung weder einen Nutzen für den Klimaschutz noch für die Verkehrssicherheit. Doch wie steht die breite Bevölkerung zu diesem Thema?

Inzwischen befürworten schon 53 Prozent ein Tempolimit

Bereits vor drei Jahren haben die Meinungsforscher von Yougov im Auftrag von Rolans Rechtsschutz die Deutschen zu diesem Thema befragt. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass die Anzahl der Befürworter eines Tempolimits gestiegen ist: Waren es 2016 noch 48 Prozent, die sich für eine Höchstgeschwindigkeit aussprachen, so sind es inzwischen schon 53 Prozent.

Unter den Frauen, die befragt wurden, befinden sich mit 58 Prozent (2016: 55 Prozent) weitaus mehr Befürworter eines Tempolimits als unter den Männern: Von Letzteren sprechen sich nur 48 Prozent (2016: 41 Prozent) für eine Obergrenze der Fahrgeschwindigkeit aus. Außerdem spielt das Alter nach wie vor eine zentrale Rolle, wobei sich in allen Altersklassen eine Steigerung der Befürworter im Vergleich zur letzten Befragung zeigt: Je älter die Befragten sind, umso eher plädieren sie für ein Geschwindigkeitslimit. Von den 18- bis 24-Jährigen fordern nur 37 Prozent (2016: 34 Prozent) ein Tempolimit, bei den über 54-Jährigen sind es 58 Prozent (2016: 54 Prozent).

Auch in Bezug auf die politische Orientierung zeichnet sich ein klares Bild ab: Vor allem Wähler der Linken (74 Prozent, 2016: 62 Prozent) und der Grünen (67 Prozent, 2016: 61 Prozent) befürworten eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Unter den FDP-Anhängern (46 Prozent, 2016: 37 Prozent) sowie den Wählern der AfD (39 Prozent, 2016: 40 Prozent, wegen geringer Fallzahl damals nicht repräsentativ) zeigen sich weitaus weniger Tempolimit-Anhänger.

Mehrfach geblitzt, aber trotzdem kein Einsehen in ein Tempolimit

Ob man pro oder contra Tempolimit ist, hängt der Umfrage zufolge auch von der persönlichen Erfahrung mit dem Starenkasten ab: Von den Befragten, die in den vergangenen fünf Jahren mehrfach wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung auf der Autobahn geblitzt wurden, sprechen sich nur 44 Prozent für ein Tempolimit aus – aber immerhin zehn Prozent mehr als noch vor drei Jahren! Von den regelkonformen Autofahrern plädieren 55 Prozent für ein Tempolimit.

Umweltaspekte sind wichtige Gründe

Die Befragten sollten nicht nur angeben, ob sie für oder gegen ein Tempolimit sind, sondern auch die Gründe für ihren jeweiligen Standpunkt benennen. Bei den Befürwortern steht nach wie vor – und mit großem Abstand – der Sicherheitsaspekt mit 86 Prozent (2016: 88 Prozent) an oberster Stelle. Für etwas mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent, 2016: 49 Prozent) spielen Umweltaspekte eine Rolle: Sie versprechen sich von einem Tempolimit einen geringeren CO2-Ausstoß. 47 Prozent (2016: 48 Prozent) erklären außerdem, dass sie sich von dem Tempolimit einen besseren Verkehrsfluss erwarten.

Quelle: Roland Rechtsschutz

Autor(en): Versicherungsmagazin

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