Einige der Top-20-Lebensversicherer schwächeln

Die "Dominanz leistungsschwacher Versicherer im Vorderfeld der Größen-Hitparade" kritisiert Versicherungsexperte Manfred Poweleit in seinem neuen map-report Nr. 661-662. Neben den Wachstumsraten der vergangenen zehn Jahre von rund hundert Lebensversicherern werden darin auch die Verwaltungs- und Abschlusskosten, die Solvabilität sowie die Frühstorni analysiert.

Zusammen mit dem Lebensversicherungs-Rating bietet der neue map-report "Bilanzen deutscher Lebensversicherer 1997 - 2006" umfangreiches Material zur Beurteilung von Lebensversicherern, sagt der Herausgeber. Vermittler, die ihre Kunden richtig informieren wollen, müssen zunächst selbst gut informiert sein. Das Lebensversicherungs-Rating von map-report bietet laut Poweleit hier Basisinformation.

Zum Inhalt gehören auch ein Abläufeheft und ein Deklarationenheft, die bei der tiefergehenden Information helfen sollen. Ergänzend dazu hat das map-report-Team in den Vorjahren in grafischen Bilanzanalysen ausgewählte Versicherer intensiver beleuchtet. "In diesem Jahr war es einmal wieder Zeit für die tabellarische Analyse mit einjährigen Werten aus 2006 im Vergleich zu 1997 - mit den wichtigsten Kennzahlen", ergänzt der Autor. Angefangen mit der Hitparade der größten Gesellschaften, Wachstumszahlen, Informationen über die Bewegung der Bestände und die Struktur der Kapitalanlagen bis hin zu Informationen über den Deckungsgrad von Kundenbedürfnissen sind die Werte von knapp hundert Lebensversicherern aufgelistet.

Auf den Punkt gebracht, bleibt die Allianz auch nach dem Geschäftsjahr 2006 mit weitem Abstand Deutschlands größter Lebensversicherer, bestätigen die map-reporter: Die Allianz steht mit verdienten Bruttobeiträgen von 12,58 Milliarden Euro weit vor dem Zweiten, der Aachen-Münchener mit 3,69 Milliarden Euro Bruttobeiträgen. Auf Rang drei vorgeschoben hat sich die fusionierte Gesellschaft Zürich Deutscher Herold mit 3,66 Milliarden Euro vor die R+V mit 3,54 Milliarden Euro und vor die Hamburg-Mannheimer mit 3,14 Milliarden Euro.

"Viel spannender als die absolute Größenhitparade sind in der Marktspitze die Wachstumsraten der vergangenen zehn Jahre", betont Manfred Poweleit. Sieger unter den Top 20 ist nach seinen Berechnungen der Qualitätsmarktführer Debeka, der seine Beitragseinnahmen von 1,33 auf 2,71 Milliarden Euro innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt hat. "Inzwischen haben sich die Koblenzer aus eigener Kraft ohne Fusionen auf Rang sechs der Größenhitparade vorgearbeitet." Wachstumsstark präsentiert sich laut map-report auch die Aachen-Münchener, allerdings auf Kosten weit überdurchschnittlicher Storno-Quoten.

Während der LV-Markt seine Beitragseinnahmen in den vergangenen zehn Jahren nach Angaben im map-report um 48,73 Prozent gesteigert habe, liegen einige Lebensversicherer unter den Top 20 zum Teil deutlich unter dieser Durchschnittsberechnung. Dazu gehören laut map-report die Iduna Leben mit einem Plus von 5,96 Prozent sowie die DBV-Winterthur mit 10,32 Prozent; auch die Axa mit 10,91 Prozent, die Victoria mit 16,86 Prozent und die Hamburg- Mannheimer mit 20,81 Prozent gehören dazu.

Die Anstrengungen der Versicherer, ihre Verwaltungskosten auf Vordermann zu bringen, spiegelt sich in der map-report-Tabelle mit den Erhebungen zur Verwaltungskostenquote in den Jahren 1997 bis 2006 wider. Beispielsweise haben hier die beiden öffentlichen Versicherer aus Oldenburg und Sachsen-Anhalt ihre Verwaltungskostenquote innerhalb von zehn Jahren weit stärker (um jeweils 2,24 und 2,73 Prozent) gesenkt, als der Marktführer Allianz, der die Verwaltungskostenquote um 1,32 Prozent auf allerdings sehr passable 1,64 Prozent reduzierte. Die oeco capital Leben in Hannover senkte ihre Quote sogar mehr als 22 Prozent auf 3,41 Prozent im Jahr 2006.

Weitere Details gibt es im map-report Nr. 661-662, der als Printausgabe für 75 Euro und als PDF-Datei für 65 Euro per E-Mail unter info@map-report.com bestellt werden kann.

Autor(en): Ellen Bocquel

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