Fitch stuft Nürnberger zurück

Die Rating-Agentur hat ihr Finanzstärkeurteil (Insurer Financial Strength, IFS) der Nürnberger Lebensversicherung (NLV), Nürnberger Allgemeine Versicherung (NAV) und der Nürnberger Krankenversicherung (NKV) auf „A“ von „A+“ herabgestuft. Darüber hinaus haben die Fitch-Experten das Emittentenausfall-Rating (Issuer Default Rating, IDR) der börsennotierten Holdinggesellschaft Nürnberger Beteiligungs-Aktiengesellschaft (NB) auf „BBB+“ von „A“ sowie das Rating der nachrangigen Fremdkapitalemission in Höhe von 100 Millionen Euro auf „BBB-„ von „BBB+“ herabgestuft. Der Ausblick wurde jeweils auf negativ von stabil geändert. Fitch verleiht den genannten Gesellschaften dennoch das Finanzstärke-Siegel, welches nur an Versicherer mit starker Finanzkraft verliehen wird.

Die Herabstufungen reflektieren erhebliche Verluste und Wertminderungen in den Kapitalanlagen aufgrund der extremen Schwankungen an den internationalen Kapitalmärkten, heißt es zur Begründung. Die Volatilitäten hätten das Kapitalanlageportfolio des Konzerns 2008 deutlich beeinträchtigt und würden dies 2009 vermutlich weiter tun. Darüber hinaus beurteilt die Rating-Agentur die für 2008 berichtete Rentabilität im Schaden- und Unfallgeschäft als leicht schwach.

Die Stärken des Ratings seien die starke Kapitalposition der gesamten Nürnberger-Gruppe, das überdurchschnittliche Wachstum in der Lebensversicherung aufgrund einer starken Geschäftsposition und gut diversifizierter Vertriebskanäle, sowie die gute zugrunde liegende technische Rentabilität im Lebensgeschäft. Dabei sei die Kapitalausstattung des Konzerns 2008 auf Basis einer faktorbasierten Beurteilung durch die Agentur stabil und stützend für das Rating gewesen, heißt es.

2008 musste die Nürnberger Gruppe aufgrund der extremen Volatilitäten an den Kapitalmärkten 477 Millionen Euro (2007: 90 Millionen Euro) abschreiben. NLV habe den § 341b HGB in Anspruch genommen und so Abschreibungen in der deutschen HGB Bilanzierung vermieden. Das Kapitalanlageergebnis in der Lebensversicherung nach HGB war deutlich unter denjenigen der Wettbewerber.

Foto: Konstantin Gastmann/

Autor(en): Versicherungsmagazin

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