Fondsbranche im dritten Quartal mit leichten Zuflüssen

Trotz des schwachen Septembers verzeichnet die Fondsbranche im dritten Quartal 2011 leichte Zuflüsse von netto 0,2 Milliarden Euro, so die aktuelle Investmentstatistik des BVI Bundesverband Investment und Asset Management. Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI, kommentiert: "Trotz der Spannungen im Euroraum und der Turbulenzen an den Kapitalmärkten agierten die Fondsanleger im dritten Quartal erstaunlich ruhig und gelassen."

Während sich im September 2011 die Mittelzuflüsse und -abflüsse bei Spezialfonds ausglichen, flossen aus Publikumsfonds knapp 2,8 Milliarden Euro ab. In Vermögen außerhalb von Investmentfonds investierten Anleger rund 1,9 Mrd. Euro. Geldmarktfonds führten die Absatzliste im September mit Nettozuflüssen von 0,4 Mrd. Euro an. Offene Immobilienfonds verzeichneten Zuflüsse von netto 0,1 Mrd. Euro. Aus Aktienfonds flossen hingegen per Saldo rund 1,9 Milliarden Euro ab - Anleger trennten sich insbesondere von weltweit investierenden Fonds. Aus Mischfonds zogen Anleger unter dem Strich rund 0,3 Milliarden Euro ab. Rentenfonds verzeichneten Rückgaben von netto knapp 0,3 Milliarden Euro.

Mittelaufkommen: Deutschland im europäischen Vergleich vorne
Der europäische Vergleich zeigt im ersten Halbjahr 2011 beim Absatz von Investmentfonds ein klares Nord-Süd-Gefälle. Während die Anleger in den nördlichen Ländern neues Kapital in Investmentfonds investierten, reduzierten die Südeuropäer ihre Engagements. So haben in der ersten Jahreshälfte 2011 in Deutschland und Großbritannien aufgelegte Fonds jeweils über 16 Milliarden Euro eingesammelt.

Auch in Dänemark wurden Zuflüsse von über drei Milliarden Euro verzeichnet. Die nordeuropäischen Fondsanbieter profitierten von höheren Zuflüssen insbesondere in Spezialfonds. Vor allem in Deutschland entwickelte sich das institutionelle Geschäft sehr dynamisch; europaweit sind im 1. Halbjahr 44Milliarden Euro in Spezialfonds geflossen.

In südeuropäischen Ländern zogen hingegen Anleger große Beträge aus Rentenfonds und Geldmarktfonds ab. Aufgrund der konjunkturell ungünstigen Entwicklung mussten offenbar südeuropäische Anleger einen Teil ihrer Ersparnisse auflösen und sich von ihren Fondsanteilen trennen. Zudem verunsicherten die Wertminderungen südeuropäischer Staatsanleihen die Anleger im Mittelmeerraum. Auch aus Frankreich wurden Nettorückflüsse von knapp 38 Milliarden Euro gemeldet – rund drei Viertel davon floss aus Geldmarktfonds.

Quelle: BVI Bundesverband Investment und Asset Management

Autor(en): versicherungsmagazin.de

Alle Branche News