Frauen rechnen mit großer Versorgungslücke im Alter

Zwei von drei Frauen gehen davon aus, im Alter ein deutliches finanzielles Loch stopfen zu müssen. Wie das Marktforschungsinstitut in einer aktuellen Studie für die herausfand, gehen viele Befragte von einer Versorgungslücke von durchschnittlich rund 600 Euro monatlich aus.

Fast allen befragten Frauen sei bewusst, dass die gesetzliche Rente im Alter den Finanzbedarf nicht decken werde. Allerdings, so Psychonomics, glaubt nur jede Zehnte, dass ihre eigene Absicherung später ausreichen werde. So gehen zwei Drittel der Befragten davon aus, sich später einmal finanziell einschränken zu müssen. "Für Frauen ist es wichtig, sich rechtzeitig und ausreichend um die eigene Altersvorsorge zu kümmern, um später nicht mittellos dazustehen. Denn Frauen erhalten im Schnitt nur halb soviel gesetzliche Rente wie Männer", betont Harald Benzing, Vorstandsmitglied der Versicherungskammer Bayern.

Frauen sorgen nicht ausreichend vor
Obwohl die Frauen in Deutschland um ihre künftige Situation wissen, handeln sie oft zögerlich. Während Männer derzeit durchschnittlich 164 Euro monatlich für die Altersvorsorge beiseite legen, sind es bei den Frauen nach eigenen Angaben durchschnittlich nur 135 Euro. Frauen seien dabei aber eher bereit, auf Konsum zu verzichten und rund zwei von fünf weiblichen Befragten planen, in Zukunft mehr Geld in die private Vorsorge zu stecken.

So möchte sich mehr als jede zehnte Frau in diesem Jahr noch mit dem Thema beschäftigen. Gleichzeitig geben jedoch knapp zwei Drittel aller Frauen an, dass sie Bedenken haben, sich eine private Vorsorge überhaupt leisten zu können. Jede Dritte sagt sogar, sich diesen finanziellen Mehraufwand definitiv nicht leisten zu können.

Sicherheit und Flexibilität geht vor
Die weiblichen Befragten suchen nach passgenauen Angeboten. Denn Frauen setzen bei der Altersvorsorge andere Prioritäten als Männer, ergab die Umfrage. In punkto Altersvorsorge scheuen sie das Risiko und zeigen sich in ihrem Anlageverhalten deutlich sicherheitsorientierter. Die Sicherheit der privaten Altersvorsorge im Falle eines Verdienstausfalls - etwa bei Hartz IV - spielt für sie beispielsweise eine weitaus bedeutendere Rolle als bei Männern. Ebenfalls hoch im Kurs steht eine garantierte Verzinsung wie sie beispielweise die Lebensversicherung bietet. Aufgrund der unterschiedlichen Lebens- und Berufsplanung setzen Frauen zudem auf Flexibilität.

Frauen lieben "riestern"
Besonders beliebt ist bei Frauen aufgrund der staatlichen Zulagen die Riester-Rente. Neun von zehn Befragten kennen die Riester-Rente und die Lebensversicherung. Die Rürup- oder Basis-Rente kennen dagegen lediglich 43 Prozent aller Frauen. Allerdings geben noch immer 27 Prozent aller Frauen an, sich bislang zu wenig mit dem Thema und den damit verbundenen Produkten und deren Anbietern beschäftigt zu haben.

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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