Gewerbebetriebe gehen am häufigsten pleite

Am meisten unter den Firmenpleiten litten im vergangenen Jahr Gewerbebetriebe und Einzelunternehmen mit einem Anteil von über 40 Prozent an der Gesamtmenge der insolventen Firmen. Laut der Bürgel Wirtschaftsinformationen aus Hamburg sind auch GmbHs mit einem Anteil von rund 35 Prozent stark betroffen.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 32.280 Firmen in Deutschland zahlungsunfähig. Das sind rund 4,4 Prozent weniger als im Krisenjahr 2009. Für 2011 ist weiter mit Entspannung zu rechnen. Die Pleiten sollen um rund fünf fünf Prozent auf 30.400 Fälle zurückgehen, so die Einschätzung des Kreditversicherers Atradius.

Forderungsausfall wirkt sich bei kleinen Firmen besonders verheerend aus
Trotzdem bleiben Firmeninsolvenzen auf hohem Niveau. So gab es vor der Krise im Jahr 2007 lediglich rund 28.500 Pleiten. Für Griechenland rechnen die Atradius-Experten mit einer Zunahme der Unternehmensinsolvenzen um 30 Prozent. Auch Portugal und Japan werden 2011 voraussichtlich einen Insolvenzanstieg verkraften müssen. Junge Firmen, die nur zwei Jahre am Markt sind, gehen deutlich häufiger pleite, als ältere Firmen. Die Pleitestatistik steigt 2010 bei Jungunternehmen sogar gegen den Trend um 7,2 Prozent an.

Gerade bei kleineren Unternehmen wirkt sich ein Forderungsausfall weitaus dramatischer aus als bei großen Firmen. Außenstände sichern ist daher für Mittelständler weiterhin das Gebot der Stunde. Fast alle großen Kreditversicherer, wie Euler Hermes, Atradius, Coface, R+V oder Zurich, arbeiten mit Versicherungsmaklern zusammen.

Immer längere Zahlungsziele für Lieferungen
Auch intakte Unternehmen können durch unverschuldete Forderungsausfälle selber schnell in Zahlungsschwierigkeiten gelangen und damit in eine Folgeinsolvenz. Im Trend sind laut dem Kreditversicherer EulerHermes immer längere Zahlungsziele für Lieferungen. Tritt die Zahlungsunfähigkeit beim Kunden ein, verlieren die Lieferanten in der Regel das ausstehende Geld und erleiden einen Forderungsausfall. Dann leistet die Warenkreditversicherung.

Üblich ist aber eine Selbstbeteiligung von mindestens zehn Prozent. Daher ist die laufende Bonitätsprüfung der Kunden durch den Kreditversicherer eine noch wichtigere Sicherheitsfunktion der Kreditversicherung.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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