GKV: Pessimismus und Apathie

Die Deutschen erwarten nichts Gutes von ihrer gesetzlichen Krankenversicherung (GKV): In einer Umfrage, die von der Allianz durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa erstellt wurde, äußerten 90 Prozent der Befragten die Befürchtung, dass die Beiträge zur GKV künftig weiter steigen werden. 88 Prozent glauben, dass auch Zuzahlungen, die Patienten leisten müssen steigen. 77 Prozent sind gar der Meinung, dass die Krankenkassen nach und nach Leistungen streichen werden.

Trotz dieser pessimistischen Einschätzung sorgt nur eine Minderheit privat vor. Laut Umfrage hat nicht einmal jeder Fünfte (19 Prozent) eine private Zusatzversicherung. Und nur neun Prozent der Befragten ohne Zusatzversicherung planen, eine solche abzuschließen. Fast jeder zweite (47 Prozent) meint, dass der gesetzliche Versicherungsschutz ausreichend sei. Ein Widerspruch, wenn man sich die Zukunftserwartungen der Umfrageteilnehmer ansieht. Christian Molt, Mitglied des Vorstands der Allianz Privaten Krankenversicherung, erklärt das Paradox folgendermaßen: "Die Entwicklungen im Gesundheitssystem deuten darauf hin, dass die Menschen in Zukunft stärker privat vorsorgen müssen. Viele Leute schieben dieses Thema aber einfach weg. Wer beschäftigt sich schon gerne mit dem Gedanken, krank zu sein oder Schmerzen zu haben, wenn ihm im Moment gar nichts fehlt? Dass dann auch keine Vorsorge getroffen wird, ist klar.“

Fragt man konkret nach, würden aber 69 Prozent durchaus Geld für eineKrankenzusatzversicherung ausgeben. Die Grenze liegt bei 50 Euro im Monat, nur wenige würden tiefer in die Tasche greifen. Molt hierzu: "Die Kosten sind also nicht der Grund fürdie fehlende Vorsorge, denn Zusatzversicherung geht schon ab etwa zehn Euro pro Monatlos. Zusätzlich zur Verdrängung des Themas ist vielen Menschen nicht klar, welche Summen eine Versicherung im Ernstfall auffangen kann, die sonst die Betroffenen selbsttragen müssten."

Quelle: Allianz
Bild: © berwis/

Autor(en): versicherungsmagazin.de

Alle Branche News