Häuslebauer: Restschuldpolice sichert viele Risiken ab

Mit einer Restschuldversicherung können Immobilienkäufer das Risiko absichern, dass der Haupternährer stirbt, arbeitslos oder arbeitsunfähig wird und dann die Familie die Raten für das Haus nicht mehr abstottern kann. Die Stiftung Warentest hat solche Policen getestet, hält aber nichts von der Absicherung der Arbeitslosigkeit und der Arbeitsunfähigkeit. Vor allem bei dem letztgenannten Risiko müssten viele Versicherer gar nicht leisten, wenn der Versicherte in seinem Beruf arbeitsunfähig werde.

"Wer in einem anderen Job, der seiner Ausbildung und Erfahrung entspricht, noch arbeiten könnte, erhält bei Jobverlust keine Leistungen. Und welche Tätigkeiten das im Einzelnen sind, liegt im Ermessen des Versicherers", kritisieren die Tester. Daher sollten Familien spätesten mit dem Kauf einer Immobilie eine hochwertige Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Arbeitslosigkeit lässt sich kaum absichern. Hier leisten die Policen in der Regel nur nach Warte- und Karenzzeiten und dann auch nur für eine begrenzte Dauer. So kritisiert die Stiftung dass eine solche Restschuldpolice, die in ihren zusätzlichen Leistungen bei Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit eher lückenhaft ist, zudem noch sehr kostspielig sei. So muss der Kunde beispielsweise für die Verdienstausfall-Police der R+V bei einer monatlich versicherten Kreditrate von 400 Euro jährlich rund 480 Euro zahlen.

Marktvergleich ist unerlässlich
Besser ist es, nur die Restschuld für den Immobilienkredit abzusichern. Auf keinen Fall sollten die Kunden aber sofort die Angebote der Kreditfinanzierer annehmen. Die hohen Preisunterschiede bei Policen, die exakt den Restwert des Darlehens abdecken, dokumentieren die Berliner Tester anhand einer Barwertberechnung. So würde das günstigste Angebot halb so viel kosten wie das teuerste. Grund für die komplexe Rechnung ist die Tatsache, dass bei Restschuldversicherungen die Beiträge oft nicht konstant verlaufen.

Lieber etwas höher absichern
Kunden dürften aber solche Berechnungen kaum nachvollziehen können. Daher scheint die "zweite Wahl" der Stiftung die bessere Lösung für Kunden zu sein, die vergleichen wollen. Hier fällt die abgesicherte Summe linear. Wer dabei auf Nummer sicher gehen will, kauft eine etwas höhere Todesfallabsicherung. Also beim einem 100.000 Euro Kredit, einfach einen 120.000 Euro Schutz. Reine sinkende Todesfall-Restschutzversicherungen sind sehr günstig. So zahlt ein Mann für die Absicherung eines 100.000 Euro Kredits bei günstigen Anbieter deutlich unter 100 Euro; bei teuren hingegen sogar über 200 Euro.

Bild: © Thorben Wengert/

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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