Haftungsdach gegen Berufsverbot

Am Markt sind scheinbar immer noch Versicherungsmakler tätig, die mangels Fachprüfung keine Zulassung nach der Gewerbeordnung haben. Dieser Gruppe möchte der Finanzpool Jung, DMS & Cie. AG und seine Schwestergesellschaft, die Patriarch Multi Manager GmbH, helfen, damit die Vermittler nicht weiterhin rechtswidrig ohne behördliche Erlaubnis Policen verkaufen.

Damit die Betroffenen nicht plötzlich mit einem Berufsverbot belegt werden, sollen sie unter das von Patriarch entwickelte Haftungsdach schlüpfen. Doch nicht nur die Zielgruppe von Versicherungsvermittlern, die "aktuell ohne Zulassung" sind, sollen angesprochen werden. Das Haftungsdach reicht weiter. So will Patriarch zudem Banker und freie Finanzdienstleister, die sich stärker auf das Versicherungsgeschäft konzentrieren wollen, sowie Ausschließlichkeitsvermittler gewinnen. Zwar schreibt Patriarch, dass Makler ihre Eigenständigkeit nicht verlieren, die Praxis sieht aber anders aus. "Unsere Partner werden mehrfach gebundener Agent", erläutert Michael Kopf, Vertriebs- und Schulungsleiter bei Patriarch Multi-Manager GmbH. Der Vertriebsvertag ist auf zwölf Monate befristet. Er erlaubt lediglich die Tätigkeit für Prisma Life im Bereich fondsgebundene Rentenversicherungen und Rürup-Policen sowie für die WWK in den Segmenten Berufsunfähigkeits-, Kapitallebensversicherungen sowie für die Barmenia in der Gesundheitsvorsorge.

Doch in diesem Zustand soll der Versicherungsmakler nicht bleiben. Parallel hat er die Möglichkeit, die IHK-Ausbildung zum Versicherungsfachmann zu erreichen. Diese Ausbildung, die rund 1.450 Euro kostet, wird berufsbegleitend über Going Public! ausgelagert, aber von Patriarch gesponsert. Das gilt ab einer Bewertungssumme von 350.000 Euro. Mit dieser Konstruktion sind nach Meinung von Patriarch Makler wieder in der Lage, Provisionen rechtlich sauber zu generieren.

Bild: © Andrea Damm/

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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