In Oldtimer investieren und noch Spaß haben

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Wie lege ich mein Geld gewinnbringend an? Immobilie, Gold, Aktien oder Oldtimer? Diese Frage stellen sich immer mehr vermögende Privatkunden. Und viele entscheiden sich am Ende für die Oldtimer, auch weil der Spaß bei dieser Geldanlage nicht zu kurz kommt. Doch beim Investment in alte Schätzchen müssen auch diverse Dinge berücksichtigt werden. Tipps eines Finanzexperten.

Um die drei Millionen Fahrzeuge gelten beim Kraftfahrtbundesamt als Oldtimer. Weil ihr Baujahr mehr als 30 Jahre zurückliegt, dürfen sie das H-Kennzeichen führen. Viele von ihnen haben sich in den vergangenen Jahren zu begehrten Klassikern entwickelt und enorme Preissteigerungen erzielt.

Auf lange Sicht ein Plus von mehr als fünf Prozent pro Jahr
Der Verband der Automobilindustrie hat einen Index erstellt, der diesen Anstieg abbildet. Er liefert auf lange Sicht ein Plus von mehr als fünf Prozent pro Jahr. Zuletzt hat sich der Anstieg verringert. Für 2017 meldet der einmal jährlich errechnete Index einen Zuwachs von nur noch 1,4 Prozent.

Da es sich um einen Sammlermarkt handelt, kommen lange nicht alle Fahrzeuge in den Verkauf. Viele Menschen haben in den vergangenen Jahren eine Sammlung aufgebaut und pflegen diese jetzt. Im Spitzensegment sind die Preise sehr hoch, das Angebot niedrig. Besser sieht es bei Fahrzeugen aus, die am Übergang vom Youngtimer- zum Oldtimer-Status stehen.

Auch hässliche Entlein können sich zu Sammlerstücken mausern
Wie der Opel Manta B aus dem Jahr 1979 zum Beispiel. Er war ein Massenprodukt, ist derzeit nicht teurer als 15.000 Euro, zum Verrosten gebaut, mittlerweile vergessen und auf den Straßen nicht mehr zu sehen. Doch die Preise für diesen Wagen haben sich in den vergangenen vier bis fünf Jahren nahezu verdoppelt. Auch Fahrzeuge, die zu ihrer Markteinführung als hässlich betitelt und aufgrund schlechter Verkaufszahlen nicht weiter produziert wurden, sind heute interessant. Ein perfektes Beispiel sind der Alfa Romeo RZ und SZ vom Anfang der 1990er Jahre.

Bezahlbare Modelle, die gut nachgefragt werden
Wie aber lässt sich in Oldtimer investieren? Zunächst ist bei Autos wie bei Aktien ein aufwendiges Research entscheidend. Zustand, Wartungen, die Originalität, die gebauten Stückzahlen, die nachweisbare Historie und teilweise immer noch der eine oder andere prominente Vorbesitzer müssen recherchiert und kontrolliert werden. Interessant sind bezahlbare Modelle, nach denen eine gute Nachfrage besteht wie der VW-Käfer. In jedem Fall gilt bei Oldtimern die Regel: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Also mehrere Fahrzeuge zu kaufen, um das Risiko zu streuen. Die Kosten für die Oldtimer, von Garagenneubauten abgesehen, bleiben dabei im Rahmen. Steuer und Versicherung sind günstiger, an Pflege brauchen die meisten der nicht allzu viel bewegten Wagen nur ab und zu einen Blick auf Wasser- und Ölstand.

Spaßfaktor nicht aus dem Blick verlieren
Aber selbst ein gemischtes Portfolio aus mehreren Oldtimern schützt nicht vor den Schwankungen der Märkte. Typen kommen in Mode und verlieren kurz darauf wieder das Interesse des Publikums. Entscheidend ist also, dass der Sammler selbst Freude an den Wagen hat.

Unser Lesetipp für Sie
Auch die Oktober-Ausgabe von Versicherungsmagazin rückt Old- and Youngtimer als Investionsmarkt ins Rampenlicht. Nachfolgend ein kurzer Blick ins Heft:

"Versicherer und auch Makler greifen gerne zur Allgefahrendeckung – wenn Kunden ihr ClassicCar versichert haben wollen. Verständlich, denn Voll- oder auch Teilkasko decken zwar viele Schäden ab, aber eben bei Weitem nicht alle. Eine umgekippte Leiter, die in der Garage auf das Schmuckstück fällt, ist zum Beispiel nicht versichert – ebenso wie technische Defekte, zum Beispiel durch eine geplatzte Batterie vom Erhaltungsladegerät. Und natürlich sind Defekte durch Fahrfehler ebenso ausgeschlossen wie Schäden bei Rennen oder nicht fachgerechte Reparaturen. Es ist also Vorsicht geboten, was bei der Allgefahrendeckung tatsächlich alles ausgeschlossen ist. Die Liste kann lang werden und muss in der Beratung mitdem Kunden erörtert werden...."

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Quelle: V-Bank

Autor(en): Uwe Zimmer, Geschäftsführer der Fundamental Capital GmbH

Zum Themenspecial "Spezialversicherungen"

 

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