Intakter Wettbewerb sorgt weltweit für stabile Prämien in der Industrieversicherung

In Folge der Finanzmarktkrise kam es in keiner Region der Welt zu einer spürbaren Verknappung an Zeichnungskapazitäten. Der Wettbewerb ist überall intakt und sorgt für stabile Preise. Das zeigt der erstmals erschienene Marsh Multinational Client Service Report 2010 "Competition Nets Rewards". Allerdings wirkt sich die weltweit zunehmende Regulierung des Finanzmarkts verstärkt auch im Versicherungsgeschäft aus, ebenso wie die zunehmende Finanzknappheit in den Staatshaushalten.

In den meisten Regionen der Welt sind die Industrieversicherungsprämien derzeit stabil und werden dies – sofern keine Großschäden eintreten – auch für den Rest des Jahres bleiben. In Europa stiegen zwar die Schäden deutlich an und Versicherer zogen Kapazitäten aus dem besonders betroffenen Kreditversicherungsmarkt zurück, in beinahe allen anderen Sparten ist jedoch der weiterhin intensive Wettbewerb stärker als der Druck durch steigende Schadenquoten, so die Position von Marsh in ihrem neuen Report.

Trotz objektiv steigender Schadenquoten sind Preise konstant
In Asien und Australien tendieren die Versicherungsmärkte auch weiterhin weich, trotz hoher Schäden durch Naturkatastrophen, wie Fluten in Pakistan und den Philippinen, eines Erdbebens in Indonesien und Buschfeuer in Australien.
"Wir sehen, dass die Finanzkrise weltweit nicht zu Zeichnungsengpässen bei den Versicherern geführt hat", sagt Christiaan Zevenbergen, Mitglied der Zentralen Geschäftsführung und verantwortlich für den Multinational Client Service bei Marsh in Deutschland. "Vielmehr finden wir in allen Regionen einen intakten Wettbewerb, der trotz objektiv steigender Schadenquoten die Preise konstant hält. Ausnahmen gibt es lediglich in stark von der Krise betroffenen Bereichen, vor allem bei Haftpflicht-Deckungen für Finanzdienstleister und bei Kreditversicherungen."

Globaler Trend: Zunehmende Anforderungen an lokale Versicherungsdeckung
Weltweit werden Versicherungsbestimmungen und Steuergesetze verschärft und bestehende Regelwerke deutlich intensiver durchgesetzt. In der EU und Kanada haben die Finanzbehörden damit begonnen, weltweite Versicherungsprogramme multinationaler Unternehmen auf prämienbezogene Steuern hin zu untersuchen und solche zu erheben. Ein weiterer globaler Trend sind die zunehmenden Anforderungen an die lokale Versicherungsdeckung. Dies gilt besonders bei Produktrückruf- und Berufshaftpflichtversicherungen sowie bei Deckungszertifikaten als Bedingung für die Teilnahme an Ausschreibungen.

Neue Produkte und Deckungen mit verbesserter Absicherung
In Europa werden zunehmend hohe Finanzverlust-Limite verlangt. Viele Unternehmen erwägen derzeit erhöhte lokale Deckungssummen zu vereinbaren. Denn eine Lokalisierung der Master-Police mit zusätzlicher ergänzender Deckung kann sowohl die gesetzlichen Anforderungen erfüllen als auch die Steuervorteile lokaler Prämien- und Verlustzahlungen nutzen. Die Versicherer passen sich diesem Trend an und bieten neue Produkte und Deckungen mit verbesserter Absicherung an.

Der im Jahr 2010 erstmalig herausgegebene Report des Marsh Multinational Client Service (MCS) bietet Risikomanagern global agierender Unternehmen einen Überblick über die weltweiten Entwicklungen in der Industrieversicherung. Der 72 Seiten starke Report enthält Markt- und Trend-Übersichten der Regionen EMEA, USA/Kanada, Südamerika, Asien und Australien sowie Einzeltrends aus 32 Ländern der Erde.

Ein PDF mit den ausführlichen Ergebnissen des Marsh Multinational Client Service Report 2010 in englischer Sprache kann bei he­runtergeladen werden.

Quelle: Marsh GmbH; Bild: S. Thomas, ©

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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